2017 steigen die Strompreise: Zahlreiche Anbieter drehen an der Preisschraube

Im vergangenen Jahr wurde kaum, beziehungsweise nur sehr moderat, an der Preisschraube gedreht. 2017 steigen die Strompreise wieder stärker und zahlreiche Anbieter legen die Steigerungen bei der Ökostrom-Umlage oder den Netzentgelten trotz niedriger Einkaufspreise an der Strombörse natürlich auf die Kunden um. Mit welchen Mehrkosten gerechnet werden muss und was man dagegen tun kann, erfahrt ihr in unseren News.

Über 200 Stromversorger und Stadtwerke (von insgesamt 900 Grundversorgern) werden 2017 die Strompreise erhöhen. Das haben viele Unternehmen in den vergangenen Wochen ihren Kunden per Brief mitgeteilt. Die Anbieter drehen an der Preisschraube und so steigt das Preisniveau um durchschnittlich 3,5 Prozent an, was für einen durchschnittlichen Zwei-Personen-Haushalt ein Plus von knapp 40 Euro im Jahr ausmacht. Das klingt erst einmal moderat, aber einige Stadtwerke, beispielsweise in Bayern, haben noch drastischere Preissteigerungen angekündigt. Dort kommen zwischen sieben und 15 Prozent mehr auf die Kunden zu.

Und das könnte noch nicht das Ende der Fahnenstange sein, denn es wird erwartet, dass noch mehr Anbieter die Stromkosten nach oben treiben werden. Kündigt ein Stromanbieter eine Preiserhöhung an, so kann der Kunde von seinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen und den Anbieter wechseln. Viele Anbieter locken Neukunden mit hohen Bonuszahlungen und Rabatten. Die gelten aber leider oft nur für das erste Jahr. So wird die Stromrechnung im ersten Jahr zwar günstiger, aber im Folgejahr kann es dann durchaus auch mal nicht mehr so günstig sein. Deshalb sollten Stromkunden generell darauf achten, ihren Stromvertrag so flexibel wie nur möglich zu gestalten. Die Laufzeit sollte dabei nicht länger als zwölf Monate angesetzt werden. Zudem sollte sich der Vertrag nicht automatisch um ein Jahr verlängern, wenn der Kunde einmal vergisst, rechtzeitig zu kündigen. Die Kündigungsfrist sollte daher auch bei maximal vier Wochen liegen.

Aber warum steigen nun die Preise im kommenden Jahr eigentlich so stark an? An den Beschaffungspreisen an der Strombörse liegt es nicht, denn die sind konstant niedrig und erreichten im ersten Halbjahr 2016 sogar ein Rekordtief. Der Grund liegt also vornehmlich bei den gestiegenen Umlagen und Entgelten. So wird die EEG-Umlage für Privathaushalte im kommenden Jahr um 8,3 Prozent auf dann 6,88 Cent pro Kilowattstunde steigen. Auch bei den Kosten für die Stromnetze, die über die sogenannten Netzentgelte auf die Verbraucher umgelegt werden und die rund die Hälfte des Strompreises ausmachen, geht es 2017 nach oben.

Gero Lücking, Geschäftsführer Energiewirtschaft beim Ökostrom-Anbieter Lichtblick, sagte laut morgenpost.de: „Die Netzentgelte sind der größte Kostentreiber bei den Strompreisen.“ Über die EEG-Umlage und die Entgelte für den Ausbau der Stromnetze finanzieren die Kunden die Energiewende mit. Alleine das Vergütungsaufkommen für Erneuerbare-Energien-Kraftwerke aus der EEG-Umlage wird laut Bundesnetzagentur für 2017 auf 29,5 Milliarden geschätzt. Dem stehen dann Einnahmen von lediglich knapp fünf Milliarden Euro gegenüber.

Bilder: © JWPhotography2012, Flickr

Einen Kommentar hinterlassen

Your email address will not be published. Required fields are marked (required):

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Weitere Artikel

Letzter Post

Letzte Kommentare

stromtarife-vergleich.net

Stromtarife-vergleich.net bietet Ihnen News rund um Energie, Ökologie und Strompreisen.

Vergleichen Sie aus hunderten Stromanbietern für Ihre Region und sparen Sie jeden Monat bares Geld durch unseren kostenlosen Stromrechner.

Back to Top