Immer mehr Ökostrom im Strommix

Noch nie war der Anteil von Ökostrom im Strommix so hoch. Der Boom bei den erneuerbaren Energien geht also ungebremst weiter. Lag 2014 der Anteil der Erneuerbaren Energien mit 161 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) noch bei rund 27 Prozent des Bruttostromverbrauchs, so könnten es Ende 2015 schon 33 Prozent sein. Dann könnten rund 193 Mrd. kWh Strom aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen erzeugt wurden seien. Seinen selbstgesteckten Klimazielen kommt Deutschland mit diesem Prozentsatz schon sehr nahe.

Im Energiekonzept, das die Bundesregierung 2010 vorlegte, steht festgeschrieben, dass der Anteil von Wind, Solar und Co. am Bruttostromverbrauch bis 2020 auf 35 Prozent steigen soll. Ausgangspunkt waren damals rund 17 Prozent. Jetzt sieht es danach aus, dass man diesen Prozentsatz schon früher knacken dürfte. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) gab unter Berufung auf eine gemeinsame Schätzung mit dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) laut handelsblatt.de am Dienstag bekannt, dass schon Ende 2015 der Anteil von Ökostrom im Strommix auf 33 Prozent steigen soll. Im Vorjahr waren es noch 27 Prozent. Bis Ende des Jahres sind der Schätzung zufolge rund 193 Milliarden Kilowattstunden Strom aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen erzeugt wurden.

Laut ZSW und BDEW gibt es die größten Zuwächse bei der Stromerzeugung aus Windkraft und Photovoltaik. So wurden bis Ende Oktober hier schon 63 Milliarden Kilowattstunden in Windkraftanlagen erzeugt. Das entspricht einem Plus gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 47 %. Zudem konnte die Solarkraft zulegen und das, obwohl auf Grund der immer schlechter werdenden Förderbedingungen immer weniger PV-Anlagen installiert werden. In den ersten zehn Monaten des aktuellen Jahres wurde schon genau so viel Strom aus Solarenergie gewonnen wie im gesamten Jahr 2014 (35 Milliarden Kilowattstunden).

Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, sagte zu der aktuellen Entwicklung im Sektor der erneuerbaren Energien: „Unabhängig von der exakten Quote zum Jahresabschluss wird erneut deutlich, dass die Erneuerbaren Energien im deutschen Strommix weiter an Bedeutung gewinnen.“ Müller schickte aber auch mahnende Worte in Richtung der Politik: „Gleichzeitig steigt dadurch aber der Handlungsdruck für die Integration der regenerativen Energien ins Gesamtsystem der Stromerzeugung: Die adäquate Ausgestaltung der dafür nötigen Strukturen muss dringend vorangetrieben werden. Für die EEG-Novelle 2016 hat der BDEW bereits konstruktive Empfehlungen vorgelegt. Darüber hinaus darf beim Ausbau der Übertragungs- und Verteilnetze keine Zeit verloren werden.“

Ihr Kollege Frithjof Staiß, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des ZSW, ergänzte: „Wenn Erneuerbare Energien nunmehr rund ein Drittel des Strombedarfs decken, wird deutlich, dass sich dieses Element der Energiewende auf einem vielversprechenden Weg befindet.“ Mit diesem immer weiter steigenden Anteil von regenerativen Energiequellen am Gesamtstrommix wird man unabhängiger von den fossilen Energieträgern und könne so seine selbstgesteckten Klimaziele schon früher erreichen.

Bilder: © David J Laporte, Flickr

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