Frauen in Führungspositionen der Energiebranche

Frauenquote in den Führungspositionen der Energiebranche kaum gestiegen

Nur etwa 12 Prozent Frauen besetzen derzeit die Führungsetagen der Energiekonzerne. Dies ergab die jüngste Analyse der Beratungsgesellschaft PwC. Im Laufe der vergangenen Jahre hat sich demnach nicht viel geändert. Bleibt die Energiewende in diesem Punkt auf der Strecke?

Dass sich Frauen in sogenannten Top-Jobs ebenso gut behaupten können wie Männer ist längst kein Geheimnis mehr und doch sprechen die Zahlen gegen einen Trend weiblicher Spitzenpositionen. Insbesondere der Energiesektor scheint davon betroffen zu sein. Dagegen wird im Gesundheitswesen am häufigsten Führungsverantwortung in die Hände von Frauen gelegt. Ihr Anteil hier liegt bei 36,5 Prozent, im Bereich Wirtschaft immerhin bei 22,6 Prozent.

 

Wo liegen die Stärken der Frauen im Energiebereich?

Natürlich ist dies eine recht individuelle Frage. Statistisch erfasst wurde allerdings, dass ein Großteil der Damen sich in Verwaltungs- und Aufsichtsräten tummelt. Die Rede ist von 13 Prozent. Deutlich weniger, nämlich nur 7 Prozent, arbeiten in der Geschäftsleitung und weitere 5 Prozent als Vorstandsposten.

In energiespezifischen Unternehmen, die politisch und wissenschaftlich ausgerichtet sind, liegt der Frauenanteil mit leitender Funktion vergleichsweise hoch. Rund 27 Prozent in Ministerien bzw. Behörden, 22 Prozent in wissenschaftlichen Instituten sowie 18 Prozent in Verbänden und Interessenvertretungen der Energiebranche.

Analysiert wurden 2.440 Unternehmen, wobei PwC angibt, davon seien 349 aus dem Bereich Erneuerbare Energien, weitere 196 gehören zu Ministerien, Referaten und Behörden, dazu kommen 25 wissenschaftliche Institute der Energiewirtschaft und 90 Verbände und Interessenvertretungen.

 

PwC-Initiative „women&technology“ will Frauenjobs in der Energiewirtschaft fördern

Das Digital- und Technologie-Netzwerk „women&technology“wurde bereits 2010 gegründet und soll dazu beitragen, die Frauenquote (nicht nur, aber vor allem) in Führungspositionen der Energiebranche zu stärken. Mittlerweile verknüpfen sich hier über 900 Teilnehmerinnen mit dem Ziel langfristig das gesamte berufliche Umfeld zu verbessern. Dazu sollen zum Beispiel Geschäftsbeziehungen ausgebaut werden sowie einer reger Wissensaustausch und weitere Maßnahmen, die über das Netzwerk initiiert werden können.

„Wir richten uns ganz bewusst nicht nur an Frauen, die die sogenannten MINT-Fächer – also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik – studiert haben. Das Netzwerk soll vielmehr sämtlichen Frauen offenstehen, die im technologischen und digitalen Umfeld aktiv sind. Digital- und Social-Media-Expertinnen sind beispielsweise genauso willkommen wie Informatikerinnen oder Physikerinnen.“ so die Düsseldorfer PwC-Partnerin Susanne Arnoldy.

In den MINT-Berufen, zu denen auch zahlreiche Berufsfelder der Energieunternehmen gehören, sind nur knapp 15 Prozent weibliche Fach- und Führungskräfte vertreten. Schnell wird klar: Je höher die Hierarchieebene, desto geringer die Frauenquote. Doch dieses Phänomen beginnt nicht etwa erst auf der Karriereleiter, sondern bereits in den Studiengängen. Schon hier sind Frauen deutlich unterrepräsentiert. Ebenso fehlen weibliche Vorbilder und oftmals eine transparente Aufklärung, was möglich ist und wie Frau ihre Ziele erreichen kann. Vorträge, Diskussionen und Seminare sollen Abhilfe schaffen und Hilfestellung leisten, wie sich unterschiedliche Prioritäten, Familienleben und ein technischer Beruf mit Männerdomäne vereinen lassen.

Susanne Arnoldy rät allen Frauen, die eine Tech-Karriere anstreben: „Erstens: Sie sollten die Digitalisierung als Chance begreifen und die disruptiven Auswirkungen nutzen, um sich besser zu positionieren. Die Zeit des Zuschauens ist vorbei, denn der rasante Wandel bietet uns Frauen die Möglichkeit, uns endlich stärker und breiter aufzustellen. Dafür ist es – zweitens – wichtig, ein Netzwerk aufzubauen und zu pflegen. Frauen sollten darauf endlich mehr Wert legen und dabei ihren eigenen Weg finden: Wer abends bei den Kindern sein will, kann beispielsweise zum „Business Frühstück“ gehen und sich umso intensiver in sozialen Netzwerken austauschen. [Und drittens:] Expertinnen, die bereits einige Sprossen auf der Karriereleiter erklommen haben, sollten sich ihrer Vorbildfunktion für junge Frauen bewusst sein, Werbung für ihren Beruf machen und herausstellen, dass im Tech- und Digitalbereich in erheblichem Maße Kreativität und innovatives Denken gefragt ist. Auf diese Weise können wir mehr Frauen für das Metier begeistern und dazu beitragen, die Zukunft zu gestalten.“

 

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