Fitness-Studio produziert eigenen Strom dank sportlicher Mitglieder

Motivation pur: Fitness-Studio nutzt die Energie der Sportler um Strom zu erzeugen

In einem Londoner Sportclub strengen sich die Mitglieder jetzt erst recht an: Motiviert von den digitalen Anzeigen, wie viel Strom durch sie gerade erzeugt wird. Beim Spinning, Rudern, Boxen, Gewichte stemmen – dank der Energie jedes Einzelnen kann das Studio nahezu autark den eigenen Strombedarf decken.

Erzeugt wird der Strom durch die Benutzung der Geräte. Mit jedem Tritt in die Pedale und jedem Schlag gegen den Punchingball produziert das Studio Kilowatt um Kilowatt. Für die Sportler selbst ändert sich dadurch nichts. Weder wird das Training beeinträchtigt, noch gibt es Stromschwankungen, wenn das Studio mal fast leer ist. Einzig eine Bildschirmanzeige an den Geräten, die Auskunft über den aktuellen Stand der Wattzahl gibt, treibt die Mitglieder zu noch mehr sportlicher Leistung an.

 

Fit für die Umwelt

Das Prinzip ist das Gleiche wie bei einem Dynamo am Fahrrad, der dieses wiederum mit Licht versorgt. Und auch hier gilt: Je intensiver die Anstrengungen, umso mehr Strom wird erzeugt. Sprich je schneller das Spinning, je schwerer die Gewichte und je kräftiger die Boxschläge. So beeinflusst jeder mit seinem Training die Stromerzeugung im Studio. Für viele der Teilnehmer ist dies nur ein Grund mehr sich ins Zeug zu legen. Neben den typischen Trainingszielen wie Abnehmen, Muskelaufbau und Ausdauer scheint der Gedanke an selbst erzeugten Strom zusätzlich zu motivieren. Nicht zuletzt der Umwelt zu liebe, aber auch als Vergleichswert, der sich im Laufe des Trainings steigern lässt und damit ein Erfolgsgefühl verspricht. Da stachelt man sich auch schon mal gegenseitig an und ist natürlich stolz auf das Ergebnis.

Das Sportstudio nutzt den erzeugten Strom für Licht, Musik und Anzeigentafeln. Wird mehr als nötig produziert, speißt man den Überschuss in das öffentlich Netz ein. Reicht die Stromproduktion einmal nicht aus, hilft das Gym mit Ökostrom nach. Dadurch ist immer eine stabile Stromversorgung gewährleistet.

 

Eine Herausforderung für alle

Die Tatsache, dass Sportstudios einen hohen Strombedarf haben, ist wohl jedem bekannt. Einige haben 24 Stunden geöffnet, müssen permanent beleuchtet werden. Die Geräte benötigen zum Teil Strom. Fernseher und Radiosender laufen die ganze Zeit und selbstverständlich verbraucht auch der Betrieb von Kassen, Kühlschränken, Snackautomaten, sanitären Einrichtungen etc Strom. Auf der anderen Seite kommen regelmäßig Freiwillige ins Gym um sich dort auszupowern und produzieren dabei unbewusst eine Menge Energie.

„Diese Energie wurde noch nie nutzbar gemacht. Ich glaube, hier gibt es ein riesiges Potential. Ich bin nur ein kleiner Fisch im Meer. Aber wenn es mir andere nachmachen, dann können wir einen großen Unterschied ausmachen.“ so Michal Homola, Gründer von Terra Hale Gym.

Für zahlreiche Mitglieder ist es eine spannende Herausforderung sich an Hand der Stromproduktion zu messen, andere lassen sich zum Wohle der Umwelt und gleichzeitig zum eigenen Wohlergehen anspornen. Für die Betreiber selbst lohnt es sich definitiv auch, sparen sie doch erheblich Stromkosten.

 

Also eine sportlich faire Win-Win-Situation?

Profitieren können am Ende alle: Studiobetreiber, Mitglieder und die Umwelt. Derzeit gibt es drei Terra Hale Studios in London, die mit dieser Technologie ausgestattet sind. Doch ganz so bahnbrechend neu ist die Idee nun auch wieder nicht. Michal Homolas „bescheidene“ Hoffnung Nachahmer zu finden, büßt an Glaubwürdigkeit ein, sobald man weiß, dass er eben nicht der erste seiner Art ist. Bereits 2013 kamen die ersten ARTIS Geräte auf den Markt. Moderne Eco-Sportgeräte, die Energie aus den Workouts in rund 100 Watt pro Stunde in den eigenen Stromhaushalt zurück zu speisen. Parallel haben sie eine sehr hohe Energie-Effizienz, verbrauchen quasi prinzipiell weniger Strom. Die Laufbänder verwenden zum Beispiel eine innovative bürstenlose Motortechnologie, kombiniert mit reibungsarmen Materialien, um ihren Energieverbrauch um bis zu 30 Prozent zu reduzieren.

Jason Eaton, Manager des Cadbury House in Congresbury (dem tatsächlich ersten Fitness-Studio weltweit, das solche Geräte verwendet) meinte dazu: „Dies ist die neueste Technologie in der Health Club Technologie in Bezug auf Design, Nachhaltigkeit, Konnektivität und biomechanische Exzellenz.

Verknüpfen lässt sich das Ganze auch auf Wunsch mit dem eigenen Smartphone. So können die Sportler ihre Ergebnisse einsehen, speichern und per App in sozialen Netzwerken teilen. Und nicht nur im Studio beweisen sich die Geräte. Auch als Hometrainer mit selbst-generierender Stromversorgung, dürfte so manches Eco-Spinning auch hierzulande bereits praktiziert werden.

2 Kommentare

  1. guguus@dada.com -  23. April 2018 - 18:33 60101

    100 Watt „pro Stunde“?!?! Liebe ines, ast Du während dem Physikunterricht gut geschlafen?!? Wieviele PS „pro Stunde“ hat denn Dein PW?

  2. Ines Kupfer -  24. April 2018 - 11:10 60105

    Ja 100 Watt, gerechnet auf alle Geräte des Sportstudios, die diese Technologie nutzen. Ganz nebenbei habe ich übrigens nicht nur in Physik gut aufgepasst, sondern ebenso in allen anderen Fächern. Deutsch beispielsweise wird leider viel zu oft unterschätzt und in einigen Kommentaren regelrecht misshandelt. Mich macht das immer sehr traurig, „lieber guguus“… immerhin bieten wir hier eine qualitative Berichterstattung und freuen uns natürlich über entsprechende Kommentare.

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