Der Traum von der drahtlosen Stromübertragung

Drahtlose_Stromübertragung_2014_01Südkoreanischen Forschern ist es jetzt vor kurzem gelungen, den Traum von der drahtlosen Stromübertragung wieder ein Stück mehr zu verwirklichen – wenn auch vorerst nur über eine Distanz von ein paar Metern. Ihre Technik nennen die Forscher um Chun T. Rim Dipole Coil Resonant System (DCRS). Laut einer Pressemitteilung der Forschungseinrichtung sagte der Teamleiter: „Mit DCRS können ein großer LED-Fernseher oder drei 40-Watt-Ventilatoren aus 5 Meter Entfernung betrieben werden.“ Damit kamen sie deutlich weiter als alle bisherigen Versuche.

Forscher vom Korea Advanced Institute of Science and Technology (Kaist) haben einen wichtigen Fortschritt in der drahtlosen Stromübertragung erzielen können. Mit ihrer Dipole Coil Resonant System (DCRS) genannten Technologie ist es ihnen gelungen, Strom ohne Zuhilfenahme eines Kabels zu übertragen. Dabei besteht das System aus magnetischen Dipolspulen, die mit der gleichen Frequenz schwingen. An der Primärspule liegt hochfrequenter Wechselstrom an, der ein Magnetfeld erzeugt, das eine Spannung an der zweiten Spule induziert. Zu einer Beeinflussung von Objekten mit einer anderen Resonanzfrequenz in diesem Magnetfeld kommt es nicht.

Den Südkoreanern war es vor einigen Tagen gelungen, nach eigenen Angaben eine elektrische Leistung von 1.403 Watt mit einer Frequenz von 20 kHz über eine Strecke von drei Metern kabellos zu übertragen. Bei 4 Metern schafften sie noch 471 Watt, über 5 Meter 209 Watt. Die Effizienz der Übertragung von 100 Watt über 3 Meter lag bei 36,9 %. Bei 4 Metern waren es noch 18,7 % und bei 5 Metern sank die Effizienz der Übertragung auf 9,2 %. Den Ablauf des Experimentes kann man sich hier in diesem Video noch einmal genau ansehen:

Bei dem DCRS handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Coupled Magnetic Resonance Systems (CMRS), das Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) 2007 vorgestellt hatten. Damals war es den MIT-Forschern um Marin Soljacic gelungen, über eine Distanz von 2,1 Metern so viel Strom zu übertragen, dass sie eine 60 Watt-Glühbirne zum Leuchten bringen konnten. Chun T. Rim ergänzte zu seinem Erfolg: „Auch wenn die drahtlose Energieübertragung über große Entfernungen noch im Frühstadium der Vermarktung steckt und recht teuer ist, glauben wir, dass das der richtige Weg ist, um elektrischen Strom in Zukunft bereitzustellen“, sagt Rim. So wie es heute viele Bereiche mit öffentlichem WLAN gebe, werde es in Zukunft auch viele Bereiche mit drahtlosem Strom geben, ist der Forscher überzeugt. „Wir werden unsere elektronischen Geräte überall und jederzeit nutzen, ohne verhedderte Kabel und ohne daran zu denken, ihre Akkus zu laden.“

Aber natürlich hat die noch junge Technologie auch schon einige Kritiker. So fürchten einige Menschen die zusätzliche Belastung durch Elektrosmog. Allerdings gibt es auch bislang noch keine Studie, die dieser Art der Stromübertragung negative Auswirkungen nachweisen konnte. Mediziner sehen aber trotzdem sehr wohl einen medizinischen Zusammenhang zwischen Elektrosmog und den Symptomen wie Kopfschmerzen, Unwohlsein und Schlafstörungen. Allerdings kann man den Kritikern entgegnen, dass es sicher noch viele Jahre dauern dürfte, bis diese Art der Stromübertragung die Serienreife erreichen wird. Bis dahin sind sicher auch die Auswirkungen des Elektrosmogs besser erforscht.

Bilder: © KAIST

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