Was passiert mit all dem atomaren Schrott?

© 2009 Photoobjects / Jupiterimages.de

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War es zu blauäugig, als man seinerzeit in die Beherrschbarkeit der Kernenergie vertraute und den Energiekonzernen die Hand zum Bau von Atomkraftwerken gereicht hat? Gut möglich, denn letztendlich wissen wir alle, dass es mit dem Abschalten der Reaktoren nicht getan ist und nun, mit dem Rückbau sowie der Suche nach geeigneten Endlagern, die Probleme erst anfangen. Zumindest dürften die Kosten gigantisch sein…

So beziffert Greenpeace, nach einer mittleren Schätzung, die für Stilllegung, Rückbau und Entsorgung benötigten Gelder auf ca. 34 Milliarden: „Bei Hinzurechnung von Risikorücklagen von 10 Milliarden sind insgesamt 44 Milliarden durch die KKW-Betreiber zu finanzieren“, glaubt man hier und bezieht sich auf Erhebungen des Forum ökologisch-soziale Marktwirtschaft: „Bei Berücksichtigung einer Realverzinsung von 2 Prozent können die bisher gebildeten Rückstellungen von 33 bis 34 Milliarden Euro ausreichen!“

Allerdings plädieren die beiden Organisationen für mehr Transparenz in Sachen Nuklearrückstellungen, und die angemessene Höhe sollte unabhängiger überprüft werden. Just darum, um die Kosten des Rückbaus und die dazu benötigten Rückstellungen, ging es auch anlässlich der letzten Umweltministerkonferenz (UMK). Die saarländische Umweltministerin, Anke Rehlinger, möchte sich, wie im Nachgang publik wurde, gemeinsam mit ihren Amtskollegen dafür einsetzen, dass die Kosten für Stilllegung und Rückbau der Atomkraftwerke sowie die Kosten der Endlagersuche vollständig von den AKW-Betreibern zu finanzieren sind. Außerdem soll nach dem Beschluss der Umweltministerkonferenz in Oberhof geprüft werden, ob die Rückstellungen der Betreiber für Stilllegung und Entsorgung in einen öffentlich-rechtlichen Fonds verlagert werden könnten, um sie zum Beispiel vor dem Insolvenzrisiko zu schützen.

Die Minister der SPD-geführten Bundesländer haben dem Beschluss zudem eine Protokollerklärung beigefügt, in der sie ihre Zweifel darüber dokumentieren, ob die von den AKW-Betreibergesellschaften gebildeten Rückstellungen zur Kostendeckung ausreichen und hinreichend insolvenzfest sind. Dazu Rehlinger: „Bei großen Bauvorhaben ist es heutzutage schon fast die Regel, dass die Investoren mit unerwarteten Kostenerhöhungen konfrontiert werden. Wir sind der Auffassung, dass die AKW-Betreiber solche ungeplanten Ausgabensteigerungen bisher nicht ausreichend berücksichtigt haben!“

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