Plastiktüten mit ungeahnten Folgen

Birne

(c) Jupiterimages / Applestock 2009

Sie sind bequem, jederzeit zur Hand (bzw. in den Läden greifbar) und mitunter auch noch keck bedruckt, so dass manch Plastiktüte auch optisch was daher macht …
Doch Schildkröten oder Fische, die im Meer treibende Plastiktüten mit Quallen oder Plankton verwechseln und die Plastikteilchen daher abschlucken, können daran verenden. Das weiß bereits die WWF Jugend, wo unter dem Motto „Das kann kein Meer mehr schlucken“ ein Beitrag zum Thema eingestellt ist. Heute würden in jedem Quadratkilometer der Meere zehntausende Teile Plastikmüll vor sich hindümpeln. Und für die, die hier leben, zu einer permanenten Gefahr werden: „Sogar in Muscheln, die Planktonfiltrierer sind, konnte man schon kleine Plastikteilchen nachweisen!“
Ein Problem, auf das Umweltschützer und auch Nachrichtensendungen wie RTL aktuell immer wieder hinweisen. Mit Erfolg offensichtlich, denn mancherorts ist bereits reagiert worden: „Los Angeles verbannt Plastiktüten aus 7500 Läden“, titelte ein Beitrag auf T Online bereits 2012. Die Millionenmetropole setze damit ein Zeichen gegen die zunehmende Flut an Plastikmüll. Doch noch ist es eben so, dass ein Beutel die Welt erstickt, wie Spiegel Online zur Plastiktüten-Schwemme schreibt. Denn: „Auch in der Steppe Afrikas verenden Jahr für Jahr Vögel und Säuger, die einen Beutel gefressen haben!“ Mehr noch, feuchte Plastiktüten könnten sogar ein günstiges Umfeld für die Verbreitung des Malariaerregers abgeben, zitiert spiegel.de die örtlichen Stellen.
Eine Bezahlpflicht auf Plastiktüten, wie sie Umweltbundesamt und EU-Kommission empfehlen, könnte also auf den ersten Blick helfen. Womit, wie die Badische Zeitung anmerkt, das Problem aber wohl nicht automatisch gelöst und vom Tisch ist. Denn zu den Plastiktüten komme natürlich „der ganze Müll in der Schifffahrt, sei es bei Kreuzfahrten oder Containerschiffen, der über Bord geworfen wird“.
Es wird also gar nicht so einfach sein, unsere Meere wieder müll- und plastikfrei zu bekommen, zumal die natürlichen Abbauprozesse bei Plastik immens lange dauern!

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