Streit über Ausbau von Stromtrassen

Stromtrasse Jeder verbraucht Strom und so muss er eben auch dahin transportiert werden, wo er gebraucht wird. Dass das nicht immer schön aussieht und das es oft die Landschaft zerschneidet steht außer Frage, aber nun scheint der Streit über Ausbau von Stromtrassen zu einem ausgewachsenen Nord-Süd-Konflikt bei der Energiewende heranzuwachsen. Bayern Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) will erst einmal ein Netzausbau – Moratorium, bevor weitere Trassen geplant und gebaut werden. Das gefällt seinen SPD-Politikerkollegen aus NRW und Schleswig-Holstein natürlich naturgemäß nicht ganz so gut und so gibt es derzeit ein munteres Hin und Her. Alle Details gibt es hier.

Kaum kommt es mal zu einem Bürgerprotest wegen dem geplanten Ausbau von Stromtrassen, wird Horst Seehofer (CSU) handzahm und will das Volk gewähren lassen. Seine Forderung, den Ausbau erst einmal auf Eis zu legen, zieht jetzt wohl einen handfesten Streit nach sich. Laut der FAZ sagte zum Beispiel der nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD): „Seehofer ist ein energiepolitischer Irrläufer. Der muss dringend ins Abklingbecken.“ Er fordert, dass Deutschland endlich auch beim Netzausbau die dringend notwendigen Fortschritte macht. Der SPD-Politiker ergänzte: „Irgendwoher muss Bayern künftig seine Grundlast abdecken. Ohne die nötigen Netze werden irgendwann 2018 oder 2019 die Stimmen lauter werden, Atomkraftwerke in Süddeutschland länger laufen zu lassen. Das möchte ich nicht.“

Auch der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) meldet sich in der Sache mal wieder zu Wort. In Richtung Seehofer, der mittlerweile so etwas wie eine Art Imtimfeind für ihn geworden ist, sagte er: „Wir müssen den Menschen doch ehrlich und mit Arsch in der Hose sagen, dass der Ausstieg aus der Atomenergie auch Folgen hat. Auch Folgen, die wir alle persönlich nicht mögen.“ Das Nordlicht hält die Stromtrasse von Nord nach Süd, das sogenannte Südlink-Kabel, für unverzichtbar für die Energiewende. Diese Wende in der Energiepolitik könne man nach seiner Ansicht nach auch gleich vergessen, wenn die Politik jedes Mal vor einer Wahl einknickt. Laut Albig ist die Energiewende sei ein Jahrhundertprojekt, bei dem man sich nicht in Opportunismus verlieren darf. Der Ball liegt nun also wieder bei „König Horst“. Man darf gespannt sein, wie sich die Sache weiterentwickelt.

Bilder: © Maxwell Hamilton, Flickr.com

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