Zahlreiche Discountstromanbieter schreiben rote Zahlen

Discountanbieter machen Verluste

Eine Studie der Unternehmensberatung A.T. Kearney  beschäftigte sich mit den Geschäftsmodellen der Discountstromanbieter und zeigte, dass noch lange nicht alle Günstigversorger schwarze Zahlen schreiben.

Der Energieexperte Matthias Cord geht davon aus, dass die Anbieter entweder ihre Preise erhöhen oder das Geschäftsmodell ändern müssen, um wirklich Umsatz verzeichnen zu können. Laut Cord fahre ein Discountstromanbieter mit rund 100.000 Kunden ein Minus von durchschnittlich 4 Millionen Euro Verlust jährlich ein. Darin enthalten sind weder die Kosten für Marketing noch die Ausgaben für Vertrieb und Kundenbetreuung.
Halten können sich solche Unternehmen meist nur mit speziellen Vertragskonditionen wie Vorkasse und Sonderabschläge. So benötigen nach Aussage von Cord die meisten Stromanbieter die Vorkasse der Kunden, um Strom überhaupt einkaufen zu können.

Trotz dessen stellte die Studie fest, dass sich die Zahl der wechselnden Kunden seit 2006 verdoppelt hat. Doch nur die Hälfte hat sich beim Wechsel für einen unabhängigen Stromanbieter entschieden. Jedoch lohnt sich gerade in diesem Segment ein Stromvergleich.

Allerdings sehen Experten immer noch keine Liberalisierung auf dem Strommarkt und auch Verbraucherschützer sind unzufrieden mit der derzeitigen Struktur des Marktes. Denn im Gegensatz zur Energiegewinnung lässt sich mit dem Stromvertrieb noch lange kein Gewinn erzielen und das macht laut Holger Krawinkel, Energieexperte des Bundesverbandes der Verbraucherzentrale, unabhängige Anbieter unattraktiv.
Zudem komme hinzu, dass nach Aussagen der Monopolkommission die vier großen Energiekonzerne 80 Prozent des Marktes bestimmen. Des Weiteren sehen viele Energieexperten Handlungsbedarf bei den Netzentgelten, da diese zu großzügig gestaltet sind.