Solarradweg in Holland produziert 3.000 kWh Strom

SolaRoad_2015_01Vor gut einem halben Jahr ging der weltweit erste Solarradweg in Holland ans Netz. Seitdem hat diese Anlage die Erwartungen der Entwickler mehr als übertroffen. Der 70 Meter lange Testabschnitt hat seit dem Start der Testphase schon 3.000 kWh Strom produziert – genug um einen kleinen Haushalt über ein Jahr lang mit Strom zu versorgen. In Krommenie, einer kleinen Stadt nordwestlich von Amsterdam, ist das Projekt nun erfolgreich angelaufen und es übertrifft schon nach kurzer Zeit die Erwartungen der Macher von SolaRoad. Wie das System mit der ehrgeizigen Teststrecke genau funktioniert, erklären wir hier.

Ähnlich wie beim Hype um die Solarstraßen von Solar Roadways aus den USA gibt es auch über einen Solarradweg in Holland viel Positives zu berichten. Schon nach einem halben Jahr Betriebszeit hat der mit Solarmodulen bestückte Radweg 3.000 kWh Strom produziert. Sten de Wit, der Sprecher des für den Bau und den Betrieb zuständigen Unternehmens SolaRoad, sagte: „Wenn wir dies auf einen jährlichen Ertrag umrechnen, so erwarten wir mehr als 70 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr.“

Holland war das erste Land weltweit, was sich getraut hat, die Idee mit dem Solarradweg und der rund 70 Meter langen Teststrecke in die Realität umzusetzen. Die in Krommenie verwendeten Solarmodule sind zwischen Beton, einem Silikon-Gummi-Gemisch und Glas eingelassen wurden. Diese Fahrbahn ist stark genug, um ein 12 Tonnen schweres Feuerwehrauto ohne Anzeichen von Beschädigungen auszuhalten. Jedes einzelne Solarmodul ist mit einem Smart Metre, also einem intelligenten Stromzähler, verbunden. Diese Teile optimieren den Output der Module, speisen den erzeugten Strom ins Netz ein oder nutzen ihn zum Betrieb der Straßenbeleuchtung.

Ganze fünf Jahre hatten die Ingenieure an der Idee getüftelt, bis ein haltbares und widerstandsfähiges System entstanden war. Dazu sagte Jan-Hendrik Kremer, Renewable Energy Systems consultant beim Technologieunternehmen Imtech laut Science Alert: „Sollte ein Panel ausfallen, im Schatten liegen oder schmutzig sein, so wird durch die intelligente Steuerung nur dieses eine Panel abgeschaltet.“

Während der bisherigen Testphase wurde die Strecke schon von mehr als 150.000 Radlern genutzt. Dabei wurde nur ein kleiner Fehler in der Versiegelung entdeckt. Sie stellt sicher, dass die Radfahrer nicht auf den glatten Glasflächen rutschen, aber durch Temperaturschwankungen begann diese Versiegelung sich abzulösen. Nun arbeitet man fieberhaft an einer Lösung dieses Problems. Stan Klerks, ein Forscher der holländischen Forschergruppe TNO – dem Mutterkonzern von SolaRoad – erklärte dazu: „Wir haben eine Kombination von Versiegelungen aufgebracht, die es zum einen den Radlern erlaubt, sich fortzubewegen ohne zu rutschen, die zum anderen aber auch robust genug ist, um mit der Verkehrsbelastung fertig zu werden.“ Damit ist es zudem nicht nur möglich, so viel Licht wie nur eben möglich durchzulassen, sondern man stellt damit auch eine durchschnittliche Lebensdauer eines Panels von mindestens 20 Jahren sicher – genauso viel wie bei herkömmlichen Solarmodulen für Dächer.

Gegenwärtig arbeitet SolaRoad nun auch mit anderen Kommunen in den Niederlanden zusammen, um diese Technologie auch in anderen Landesteilen einsetzen zu können. Auch eine Vereinbarung mit dem US-Bundesstaat Kalifornien wurde schon unterzeichnet.

Bilder: © SolaRoad

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