
Störfall in AKW Cattenom: Was bleibt, ist ein fader Beigeschmack
Ohne Frage waren es die dramatischen Ereignisse und Bilder aus Fukushima, die unsere Energie- und Atomausstiegsdebatte entscheidend geprägt haben. Der aktuelle Störfall im AKW Cattenom bekräftigt die Entscheidung zur vielbeschworenen Energiewende zusätzlich.
Ein Ausstieg aus der Atomkraft und Umschwenken auf andere Energieformen, das manchen nicht schnell genug geht: Der Jahrestag der Atomkatastrophe in Fukushima müsse eine Mahnung sein, die Energiewende voranzubringen und nicht auszubremsen, plädiert unter anderem der Verein „Energiewende Landkreis Starnberg“ und sieht Japan auf einem guten Weg. Denn hier seien von einst 54 AKWs nur noch wenige am Netz. Und das ohne die oftmals befürchteten Folgen. Denn: „Kreative Energiesparmaßnahmen von Unternehmen und Bevölkerung führten dazu, dass das Stromnetz nicht zusammengebrochen ist!“
Noch am Netz ist dagegen das lothringische Kernkraftwerk Cattenom, das in der Saar-Lor-Lux-Region gleichermaßen gefürchtet wie bekannt ist. Eine Anlage mit vier Druckwasserreaktoren, bei der, unter anderem, die mangelnde Erdbebensicherheit immer wieder kritisiert wird. Kritisiert wird auch die oftmals zögerliche Informationspolitik der Betreiber. Und das, obwohl, sollte wirklich mal der worst case eintreten, die Folgen grenzüberscheitend wären …
Selbst allgemeine Online-Lexika wie Wikipedia listen verschiedene Störfälle auf. Kein Wunder, dass die Anlage zudem von den Politikern der Anrainerstaaten heftig kritisiert wird. Das AKW in Cattenom sei in der Tat ein nicht akzeptables Risiko in der Großregion, erregte sich unlängst die saarländischen Umweltministerin, Anke Rehlinger, nach einem erneuten Zwischenfall: „Auch wenn die französische Atomaufsichtsbehörde mitteilt, dass der aufsteigende schwarze Rauch über dem AKW Cattenom von einem Brand an einem Generator im nicht-nuklearen-Bereich stammt, so ist dieser neuerliche Zwischenfall ein weiterer Beleg für die bedrohliche Störanfälligkeit des AKWs!“
Vor diesem Hintergrund bekräftige die Saar-Ministerin noch einmal ihre Forderung nach einer vorzeitigen Abschaltung des Atomkraftwerkes: „Wir erwarten von der Atomaufsichtsbehörde eine lückenlose Aufklärung des Vorfalls!“ Das Misstrauen der Saarländer gegenüber dem AKW in Cattenom würde nämlich, gerade durch die jüngsten Bilder, noch einmal nachdrücklich bestätigt: „Wir alle wollen uns nicht vorstellen, was ein solcher Brand gegebenenfalls für Folgen hätte, wenn er im nuklearen Bereich ausbrechen würde!“
Und tatsächlich liegt genau darin ein Problem: Für etliche Regionen sind eben nicht bundesdeutsche Atomkraftwerke die nächste und dringendste Gefahr!

© Wikipedia/Stefan Kühn
Letzte Kommentare
Null Sterne , weniger für eine Betrüger Firma . Ich habe eine Mahnung Bekomme
Vielen Dank für diesen Ratschlag. Es ist wahr, dass es schwierig ist, zu Weihna
[…] Erneuerbare Energie sind im Stromsektor längst angekommen, doch diese