EnBW rutscht in die roten Zahlen – Strompreissenkung nicht in Sicht

enbw-logoErstmals seit drei Jahren rutscht der drittgrößte deutsche Energieversorger EnBW wieder in die roten Zahlen. 2014 war wegen der hohen Wertberichtigungen der Kohlekraftwerke kein gutes Jahr für den Konzern aus Baden-Württemberg. Der weiter anhaltende Preisverfall im Strom-Großhandel sorge nach Angaben von Vorstandschef Frank Mastiaux dafür, dass die konventionelle Stromerzeugung mit Hilfe fossiler Energiequellen nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben sei. Das ist dann auch der Grund dafür, dass eine Strompreissenkung nicht in Sicht sei, wie der Konzernboss laut FAZ weiter erklärte. Privatkunden müssen also weiter auf eine Entlastung von den hohen Strompreisen warten.

Für EnBW war 2014 nicht gerade ein gutes Jahr. Der Konzern aus dem Südwesten rutschte in die roten Zahlen. Nach Eon und RWE sind die Karlsruher der drittgrößte deutsche Stromanbieter und wie die anderen Anbieter auch haben sie mit den Auswirkungen der Energiewende auf den Stromsektor zu kämpfen. Unterm Strich stand im vergangenen Jahr für das Unternehmen ein Verlust von 450,7 Millionen Euro. 2013 hatte es noch einen Nettogewinn von 51 Millionen Euro gegeben.

Als Begründung führte Vorstandschef Mastiaux die hohen Abschreibungen auf seine Kohlekraftwerke vom Juni 2014 an. Die Anlagen mussten um 1,2 Milliarden Euro niedriger angesetzt werden, weil sie nicht mehr rentabel bewirtschaftet werden können. Die Betreiber konventioneller Kraftwerke geraten durch den Boom der Ökostrom-Anbieter zunehmend unter Druck. Auch wenn man seinen Umsatz mit dem Verkauf von Strom, Gas, Wasser und Dienstleistungen um 2,2 % auf 21 Milliarden Euro steigern konnte, so lag das Betriebsergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen bei 2,17 Milliarden Euro, was einem Minus von 2,6 Prozent entspricht.

Gegensteuern will der Konzern nun mit erhöhten Investitionen im Bereich der Erneuerbaren Energien. Vor allem der Ausbau bei der Windkraft soll den schwankenden Riesen wieder in ruhiges Fahrwasser zurückbringen. Mit dem Ostsee-Windpark Baltic 2, der im Sommer ans Netz gehen soll, will der Konzern seine Gesamtkapazität der Stromerzeugung aus Windenergie diesem Jahr von 335 auf 790 Megawatt mehr als verdoppeln. Auch in Offshore-Anlagen vor der Nordseeküste soll kräftig investiert werden. Mit diesen Maßnahmen sehen sich die Karlsruher als einen der Offshore-Vorreiter in Deutschland. Da Investitionen aber natürlich auch Geld kosten, ist bei EnBW eine schnelle Strompreissenkung nicht in Sicht.

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