Stromkonzern schwimmt gegen den Strom: EnBW macht 2015 Gewinn

Eigentlich sahen die Geschäftsergebnisse von RWE, Eon und Co, für das Jahr 2015 mehr als schlecht aus, aber ein Stromkonzern schwimmt gegen den Strom. EnBW, Deutschlands drittgrößter Energieerzeuger, hat 2015 einen Gewinn von fast 125 Millionen Euro einfahren können. Und das, obwohl man 2014 noch mit 466 Millionen Euro im Minus war. Die Gründe für diesen Wandel erläutern wir hier.

Die vier großen Versorger hatten in diesem Jahr eigentlich noch nicht viel Positives zu vermelden, aber ein Stromkonzern schwimmt jetzt gegen den Strom, denn EnBW hat, anders als die Konkurrenz, 2015 Gewinn gemacht. Musste man 2014 noch ein Minus von 466 Millionen Euro verbuchen, so konnte man für das vergangene Jahr ein Plus von 125 Millionen Euro in die Bücher eintragen. Ein wichtiger Grund dafür waren Wertpapierverkäufe, mit denen man den sinkenden Preisen an der Strombörse entgegenwirken konnte.

Aber Vorsicht ist weiterhin geboten, denn nach den Wertpapierverkäufen lag der Überschuss Ende des dritten Quartals noch bei 710,8 Millionen Euro. Das vierte Quartal 2015 muss also ein richtig Schlechtes für den Konzern aus Karlsruhe gewesen sein. Die Belastungen resultieren laut Stuttgarter Zeitung nach Aussagen von Vorstandschef Frank Mastiaux überwiegend aus den fallenden Großhandelspreisen für Strom, aus den Abschreibungen auf den konventionellen Kraftwerkspark sowie den Rückstellungen von einer Milliarde Euro.

Und während man den anderen Großkonzernen doch in gewisser Weise vorwerfen kann, die Energiewende verschlafen zu haben und sich weiter nur auf den Sektor mit konventioneller Stromerzeugung zu konzentrieren, so trifft das auf die Baden-Württemberger nur bedingt zu, denn sie haben eine große Offensive in Sachen Windenergie gestartet und wollen diese, genauso wie das Geschäft mit dem Gas, noch weiter ausbauen. So hat EnBW beispielsweise stark in den Offshore-Windpark „Baltic 2“ in der Ostsee investiert. Im vergangenen Jahr hat man so eigenen Angaben zufolge Windkraftanlagen mit mehr als 500 Megawatt installierter Leistung ans Netz angeschlossen.

Auf dem Gasmarkt konnte man sich durch die Übernahme der Mehrheitsbeteiligung an der Leipziger Verbundnetz Gas AG zum drittgrößten deutschen Gasanbieter hocharbeiten. Der Anteil des Gasgeschäfts soll künftig 15 bis 20 Prozent am gesamten Konzernergebnis ausmachen. Aber trotz der guten Geschäfte soll am harten Sparkurs weiter festgehalten werden. Finanzchef Thomas Kusterer und der Vorstandschef kündigten an, das Ziel einer Kosteneinsparung von 400 Millionen Euro bis 2020 verschärfen zu wollen. Über konkrete Maßnahmen will man sich dann in den nächsten Monaten verständigen. Was das für die Mitarbeiter, deren Zahl 2015 ganz leicht auf rund 20.300 angestiegen ist, bedeutet, ist bislang noch unklar.

Bilder: © EnBW

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