RWE: 2,8 Milliarden Euro Verlust in 2013

logo_RWE_web Erstmals seit 60 Jahren ist RWE tief in die roten Zahlen geraten. Für das Jahr 2013 wurde ein Verlust von 2,8 Milliarden Euro eingefahren. Hatte man im vorletzten Jahr noch 1,3 Milliarden verdienen können, musste man nun ein Defizit verbuchen. Als Hauptgrund für diese hohen Einbußen gab der Konzern heute laut rp-online.de die hohen Abschreibungen in Höhe von 4,8 Milliarden Euro vor allem auf konventionelle Kraftwerke an. Für die Umweltschutzorganisation Greenpeace sind diese Probleme allerdings hausgemacht. Für sie hat der Energieriese aus Essen schlichtweg den Anschluss bei den erneuerbaren Energien verpasst.

Paukenschlag in der Strombranche: Das erste Mal seit 60 Jahren schreibt der Dino unter den Energieversorgern, RWE, rote Zahlen. Im Jahr 2013 verbuchte der Essener Stromgigant einen Verlust von 2,8 Milliarden Euro. Die Konzernchefs sehen in den hohen Abschreibungen für konventionelle Kraftwerke den Hauptgrund dafür. Alleine im letzten Jahr musste RWE dafür 4,8 Milliarden Euro bezahlen. Das um diese Abschreibungen bereinigte nachhaltige Nettoergebnis gab leicht von knapp 2,5 auf 2,3 Milliarden Euro nach. Nach dem schlechten Geschäftsjahr will RWE auch gleich seine Dividende für 2013 auf einen Euro halbieren. Unter Konzernchef Peter Terium soll ein harter Sparkurs gefahren werden. Auch die Zahl der Vollzeitstellen wurde im vergangenen Jahr zurückgefahren. So waren mit nur noch 66.300 Menschen rund 3.900 Leute weniger in Vollzeit bei dem Essener Konzern tätig als noch 2012.

Dabei findet die Umweltschutzorganisation Greenpeace, dass diese Entwicklung beim Energieversorger schon länger abzusehen war. Ein Greenpeace-Sprecher erklärte heute laut der Rheinischen Post: „Durch eigene Fehler hat sich RWE zum Dinosaurier der Energiebranche gemacht. Die Essener verschliefen schlicht den Erfolg der erneuerbaren Energien.“ Man habe immer neue Milliarden in fossile Kraftwerke gesteckt und sitze deshalb heute auf unrentablen Überkapazitäten. Natürlich hätte man es bei Greenpeace lieber gesehen, wenn die Manager in Essen mehr in erneuerbare Energien investiert hätten. Der Sprecher forderte weiter, dass neben den Abschreibungen auf Kohlekraftwerke künftig auch Abschreibungen auf die RWE-Braunkohlekraftwerke nötig seien. Durch die Energiewende werde auch der Braunkohlestrom in Zukunft überflüssig werden.

Zum Beispiel weil RWE 2013 für CO2-Zertifikate Geld zahlen musste, sank auch das Betriebsergebnis in der konventionellen Stromerzeugung um 58 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. 2013 wurde auch weniger Strom produziert. RWE erzeugte rund fünf Prozent weniger Strom. Nur noch 217 Milliarden Kilowattstunden wurden in allen Anlagen produziert. Mehrere Kohlekraftwerke wurden schon wegen mangelnder Rentabilität vom Netz genommen und diese Zahl könnte sich, wie Terium im Vorwort zum Geschäftsbericht erläuterte, in Zukunft noch weiter steigern. Wie viele andere Branchenvertreter auch, plädierte auch der RWE-Boss für einen Kapazitätsmarkt. Für das Vorhalten von Kohle- und Gasstrom sollten die Versorger also Zahlungen erhalten. Terium betonte, dass es sich seiner Ansicht nach dabei nicht um Subventionen handelt. Er ergänzte: „Die Feuerwehr wird ja auch nicht nur dann bezahlt, wenn sie einen Brand löscht.“

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