Wenn europäische Unsitten nach Schwarzafrika „exportiert“ werden!?

1070609_65995437Die Überdüngung, die auch hierzulande artenreiche Magerwiesen zurückdrängt und „fetten“, gelb-blühenden Löwenzahnwiesen, die lediglich auf den ersten Blick wie ein Idyll wirken, Vorschub leistet, ist schon häufiger thematisiert worden …
Tatsächlich ist Kunstdünger stets eine zwiespältige Sache. Als der Mensch dazu überging, nicht nur Früchte, sondern größtenteils ganze Pflanzen (Getreide) zu ernten, verarmten die Böden an lebensnotwendigen Mineralsalzen, erklärt „PRO NATURA und gesund leben“ den Kunstdünger und seine Folgen: „Auch die im Erdreich lebenden Kleinstlebewesen fanden immer weniger Nahrung. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als die Pflanzen selbst an zugreifen!“
Doc Medicus sieht im exzessiven Düngereinsatz zudem ein gesundheitliches Problem. Zumindest habe ein allzu üppiger Gebrauch von Kunstdünger eine Beeinträchtigung von Geschmack und Haltbarkeit der pflanzlichen Nahrungsmittel zur Folge: „Hinzu kommt, dass die Pflanzen den Kunstdünger nur zu etwa 60 Prozent aufnehmen, der Rest gelangt ins Grundwasser und führt zu Nitrat- und Phosphatbelastungen“, erklärt das Portal die Problematik, die mit dem Düngereinsatz und der vermeintlich besseren Ernte einhergeht.
Auch trage die Verwendung von cadmiumhaltigen Phosphatdüngern zur Belastung von Nahrungsstoffen bei und ziehe schwere gesundheitliche Folgen nach sich … dennoch scheint es so, als ob wir aus diesen Erkenntnissen in unserer Heimat nichts gelernt haben. Denn der Focus titelte nun mit „Düngereinsatz in Afrika zerstört Böden“ und verweist dabei auf den WWF und die Heinrich-Böll-Stiftung. Hier sehe man mit Sorge, dass die Industrienationen ihre eigenen „Dünger-Orgien“ zunehmend nach Afrika sowie in die Tropen und Subtropen exportieren …
Tatsächlich warnt die Studie der beiden genannten Organisationen mit eindringlichen Worten und dem Slogan „Am Boden zerstört“ davor, dass noch nie weltweit so viel Dünger wie heute verwendet wurde. Und das mit fatalen Folgen. So führe der vermehrte Einsatz, gerade von Stickstoffdüngern, zu Bodenversauerung, die das Pflanzenwachstum hemmt: „Gleichzeitig wird verstärkt Humus abgebaut, der für die Verfügbarkeit von Nährstoffen und Wasser besonders wichtig ist!“
Fehlt der Humus, würden die Nährstoffe mit jedem Regen ausgewaschen, erklärt der WWF einen Teufelskreis, der allenthalben in Afrika in Gang gesetzt wurde: „Der synthetische Stickstoff zerstört die Bodenfruchtbarkeit, eine zentrale Grundlage der Landwirtschaft und gefährdet ganze Ökosysteme“, warnt Birgit Wilhelm, Referentin für nachhaltige Landwirtschaft beim WWF.
Der Boom der Düngemittel führe allenfalls zu kurzfristigen Ertragssteigerungen und nutze damit, in der Tat, vor allem den großen Agrarkonzernen!

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