Google: Rechenzentren laufen ab 2017 nur noch mit Ökostrom

Die Rechenzentren des Internet-Giganten haben einen riesigen Energiebedarf und so soll der Strom dafür ab 2017 nur noch mit Ökostrom gedeckt werden. Im nächsten Jahr will Google dann 100 % seines Strombedarfs aus erneuerbaren Energiequellen decken. Doch wie bei jedem Konzern am freien Markt muss man auch im Silicon Valley mit spitzem Stift rechnen und schwenkt wohl deshalb eher aus wirtschaftlichen Gründen auf den umweltfreundlichen Strom um, als aus Umweltschutz-Gründen.

Im Jahr 2015 verbrauchten die Rechenzentren und Büros von Google satte 5,7 Terrawattstunden Strom. Eine Strommenge, mit der zwei Städte mit je 140.000 Einwohnern ein Jahr lang mit Energie versorgt werden könnten. Besonders viel Energie geht dabei für die Kühlung der Server drauf, welche die schätzungsweise eine Milliarde Suchanfragen täglich bearbeiten und welche die vielen Youtube-Videos konvertieren und speichern müssen.

Urs Hölzle, Google Senior Vice President of Technical Infrastructure, hat nun in einem Beitrag auf dem Google-Blog angekündigt, dass man 2017 ausschließlich auf Ökostrom aus Solar- und Windkraftanlagen setzen möchte. Um das Ziel kurzfristig erreichen und langfristig auch einhalten zu können, hat der Internet-Gigant schon in den vergangenen Jahren entsprechende Verträge mit Stromherstellern abgeschlossen und ist somit schon zum größten privaten Abnehmer von Windenergie weltweit mutiert. Die ersten Verträge wurden bereits 2010 mit einer Windenergiefarm in Iowa geschlossen und seitdem hat der Konzern seine Bestrebungen auf dem Markt für erneuerbare Energien stetig weiter ausgebaut.

Hölzle bestätigte aber auch, dass es nicht unbedingt moralisch Gründe seien, die diesen Schritt für 2017 sinnvoll machten, sondern das es vor allem „geschäftlich sinnvoll“ ist, jetzt komplett auf Ökostrom umzusteigen. Er ergänzte: „In den vergangenen sechs Jahren sind die Kosten für Wind- und Solarenergie um 60 und 80 Prozent gesunken.“

Derzeit deckt das Unternehmen allerdings nur 44 % seines Gesamtstrombedarfs aus umweltfreundlichen Energiequellen. Deshalb erscheint der Schritt, innerhalb weniger Monate auf 100 % hochzufahren, doch recht groß. Man sollte also keinesfalls davon ausgehen, dass die Rechenzentren tatsächlich und ausschließlich mit Wind- und Solarenergie betrieben werden, so als wären sie direkt an die Anlagen angeschlossen. Die Vereinbarungen mit den Energieversorgern regeln lediglich die Abnahme der Leistung bei den Energiekonzernen, die so die notwendigen Garantien haben, um beispielsweise mehr Windkraftanlagen ans Netz zu nehmen. Mit den Abnahmevereinbarungen trägt der Internet-Riese letztendlich selbst zu den sinkenden Preisen für Strom aus regenerativen Quellen bei, denn die hohen Abnahmemengen und die langfristigen Verträge mit den Energieversorgern ermöglichen natürlich auch langfristig eine Senkung der Stromkosten.

Bilder: ©EnBW

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