Größter Ökostrom-Akku Europas in Schwerin ans Netz genommen

WEMAG_Batteriekraftwerk_2014_01Es braucht die Dimension einer Turnhalle, um die Größe der neuen Super-Batterie in Schwerin zu beschreiben. Diese soll zukünftig die Schwankungen aus Sonnen- und Windenergie ausgleichen. Dabei steht ihr die Kraft von knapp 26000 leistungsstarken Lithium-Ionenbatterien zur Verfügung, welche die Gesamtleistung von fünf Megawattstunden stemmen und dabei die gleiche Energie erzeugen wie eine konventionelle 50-Megawatt-Turbine. Der in einem Umspannwerk untergebrachte Ökostrom-Akku soll natürlich auch kommerziell betrieben werden.

Denn so sauber der Strom aus Sonne und Wind ist, so unstet und unberechenbar ist er. Oft fließt der Strom, wenn er nicht gebraucht wird, oft bleibt die Energieversorgung aus, wenn sie benötigt wird. Dadurch entstehen Netzschwankungen, welche sofort ausgeglichen werden müssen. Bisher haben diese Aufgabe Gaskraftwerke übernommen, welche dafür rund um die Uhr am Netz sind. Die „saubere“ Alternative zu der Problematik der Bereitstellung leistungsfähiger Puffer- und Speicherwerke für die Schwankungen der zumeist dezentral gewonnenen Sonnen- und Windenergie ist daher eine entscheidende Kernthematik der Energiewende. Der Bund förderte dieses Projekt mit 1,3 Millionen Euro, der örtliche Energieversorger WEMAG investierte mehr als 6,5 Millionen Euro. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) gab an, dass diese Förderung seitens des Staates die Einzige für diesen Ökostrom-Akku war, da dieser ab sofort kommerziell genutzt werden wird. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) bezeichnete die neue Superbatterie als kraftvolles Zeichen für die Umsetzung der Energiewende. Und diese Zeichen sind auch nötig: 2050 sollen planmäßig bereits 80 % des Energiebedarfs in Deutschland von Strom aus ökologischen Quellen gedeckt werden. Der Regulierungsbedarf in Form solcher Speicher- und Puffersysteme wie diesem in Schwerin ist daher essenziell für eine gleichbleibendes Leistungspotenzial des Stromnetzes. Möglich machen dies die abertausenden Lithium-Ionenbatterien, welche in Sekundenbruchteilen auf die Schwankungen reagieren und ihre Leistung abgeben können. So soll dieser neue Ökostrom-Akku in Schwerin einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Energiewende leisten und Vorbildcharakter für den weiteren Ausbau dieser Versorgungstechnik haben.

Bilder: © WEMAG/Rudolph-Kramer

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