Windenergie weitergedacht

Offshore Windparks

Das größte Problem der Windenergie ist ihre unzuverlässige Gewinnung. Flaut der Wind ab, gibt es keinen Strom. Windkraftwerke in großen Höhen oder im Jetstream könnten dieses Problem umgehen.

Wubbo Ockels, Chef des Instituts Aerospace for Sustainable Engineering and Technology an der Technischen Universität Delft, will aus Wind Strom erzeugen und zwar in Höhen von mindestens einem Kilometer. Computergesteuerte Drachen, sollen den Wind in Höhen nutzbar machen, in denen dieser nicht vonhügeln, Bäumen oder Gebäuden gestört wird.

Der aktuelle Prototyp ist noch nicht sonderlich ergiebig. Mit den knapp zwei Kilowatt ließe sich gerade mal ein Staubsauger betreiben. Doch die Zukunftspläne sind ehrgeizig. Das Prinzip ist recht simpel: Der Drachen steigt an einem Seil auf, was einen Generator antreibt. Ist das Seil ausgefahren, wird es wieder eingeholt, was weniger Energie verbraucht, als vorher gewonnen wurde. Ganze Parks mit Drachen in Fußballfeld-Größe sollen in der Zukunft Strom im dreistelligen Megwatt-Bereich erzeugen.

Ein weiteres ehrgeiziges Projekt hat Bryan Roberts, Professor für Automatisierungstechnik an der University of Technology Sydney, gestartet. Eine skurrile Mischung aus Helikopter und Drachen soll ein, im Jetstrem fliegendes, Kraftwerk werden. Bis 2012 will man einen 100-Kilowatt-Prototypen in die luftigen Höhenentlassen. Wenn Investoren und die Politik mitspielen könnten bereits in 4 Jahren die ersten Anlagen im niedrigen Megawatt-Bereich zur Stromversorgung beitragen.

In Italien wird ebenfalls an einem ehrgeizigen Projekt gearbeitet. Ein Drachen soll ein in rund 1000 Meter Höhe ein riesiges „Karussell“ am Boden drehen. Über einen Generator wird dann Energie erzeugt. Die Spitzenleistung soll später bei 1000 Megawatt liegen. Ein erster Prototyp mit 9 Generatoren und 27 Megawatt Spitzenleistung wird gerade in der Provinz Asti gebaut.

Allerdings gibt es noch praktische Probleme bei den Konzepten. Es müssten Flugverbotszonen eingerichtet werden. Das ist problematisch, aber lösbar. Doch was passiert bei Gewitter mit den fliegenden Einheiten? Mit dem Boden verbundene Systeme würden zu den größten Blitzableitern der Welt mutieren. Zu viel Wind könnte ebenso Probleme machen, wie zu wenig. Alle Systeme müssten innerhalb kürzester Zeit notgelandet werden können, doch wer übernimmt die Stromversorgung in dieser Zeit? Bis diese Lösungen wirklich praxistauglich sind, werden wohl noch ein paar Jahrzehnte vergehen. Alle Anlagen befinden sich noch in der Testphase mit kleinen Prototypen.

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