Stromkabel zwischen Niedersachsen und Norwegen geplant

Glühbirne mit glühendem GlühfadenDas norwegisch-schweizerische Konsortium NorGer Ks möchte ein 570 Kilometer langes Stromkabel von Norwegen bis nach Niedersachsen legen. Somit will der Konzern mit dem Unterwasserkabel mit deutscher und norwegischer Wasserkraft handeln. Rund 1 Milliarde Euro muss NorGer für dieses Vorhaben investieren. Etwa über 1400 Megawatt verfügt das Kabel an Kapazität und der überschüssige Strom aus Deutschland kann bei Bedarf an in Norwegen eingesetzt werden.
Anladepunkt für das Kabel soll Wilhelmshaven sein und bis zum Einspeisepunkt unterirdisch verlegt werden. Bis 2014 soll das Projekt fertig gestellt sein und bereits jetzt hat Niedersachsen das Projekt als genehmigungsrechtlich unproblematisch eingestuft. Mit diesem Vorhaben würde endlich Konkurrenz im deutschen Energieberiech erreicht werden. Das fordert die Politik schon länger. Denn zur Zeit teilen sich vier Stromversorgerriesen, E.on, RWE, EnBW und Vattenfall, 80% des Energiemarkt. Das würde sich mit dem deutsch-norwegischen Stromprojekt ändern. Dadurch könnten sich auch die Strompreise verbraucherfreundlich auswirken und sinken, so sind sich zahlreiche Experten sicher.
Für NorGer ist gerade Norddeutschland mit seinen ständig wachsenden Windkraftkapazitäten sehr vorteilhaft. Bereits jetzt können an manchen Tagen in Niedersachsen Energie nicht im Netz unter gebracht werden und mit diesem Stromkabel könnte in Zukunft auch Norwegen vom überschüssigen Strom profitieren.

1 Kommentar

  1. Dirk -  10. Januar 2011 - 14:57 1614

    Für den Verbraucher klingt dies Projekt doch richtig gut. Dummerweise liegt dies an der Informationsveröffentlichung in den Medien. Was vielen am Projekt Interessierten scheinbar entgeht, ist die Möglichkeit, dass auch Strom aus konventionellen Energiequellen übertragen wird.
    Viele Anbieter von Ökostromtarifen könnten so den tollen sauberen Strom aus Norwegen anbieten und ganz am Anfang der Supply Chain steht ein Atom- oder Kohlekraftwerk.
    Physisch lässt sich der Strom keinesfalls trennen und an der EEX-Stromhandelsbörse wird allein der Preis darüber entscheiden, welche Energiequelle die Herkunft des transferierten Stromes sein wird.
    Ein weiterer wichtiger und bisher gar nicht erwähnter Aspekt ist, dass Norwegen seinen Strom offiziel nicht nur als Wasserkraftstrom ausweisen darf. Dies liegt an den frei handelbaren Ökostromzertifikaten. Diese Bescheinigen einem Ökostromproduzenten z.B. dass er 1000 MW Strom aus erneuerbarer Energiequelle produziert hat. Diese Zertifikate sind nicht an den physischen Strom gebunden und können separat vertrieben werden. In Norwegen ist es für die Endkunden nicht wichtig, ob ihr Versorger auch wirklich die Zertifikate besitzt, da sie ja wissen, dass in Norwegen 98% der Energie aus Wasserkraft stammt. Wenn E.ON ein solches Zertifikat z.B. von der Statkraft erwirbt, dann darf E.ON 1000 MW als Strom aus Wasserkraft ausweisen, gleichzeitig müsste Statkraft dagegen seinen Strom als Atomstrom ausweisen.
    Für den Handel dieser Zertifikate haben die Energieversorger und -Händler den RECS-Deutschland e.V. gegründet. (RECS = Renewable Energy Certificate System)
    Auf der Homepage des Vereins findet man eine Liste der Mitglieder und einige davon sind auch am NorGer Projekt beteiligt. Wäre schön, wenn die Leute sich etwas mehr über die Hintergründe des Übeseekabels informieren würden, statt einfach nur nach dessen Zulassung durch den Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle zu rufen!
    Wer gegenteiliges weiß, der möge dies bitte unbedingt hier posten!!!

    Viele Grüße

    Dirk

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