Atom-Debatte neu aufgeflammt

Neue Atomdebatte entflammt

Nach den aktuellen Vorfällen in Japan verwundert es kaum, dass auch in Deutschland die Debatte um den Ausstieg aus der Atomkraft neu aufgeflammt ist. Allein in Schleswig-Holstein stehen drei Atomkraftwerke, von denen derzeit nur eins am Netz ist.

Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU): „Wir haben drei Kernkraftwerke, von denen eines am Netz ist. Ohne davon überzeugt zu sein, dass wir sicher sind, dass sie von der technischen Sicherheit laufen können, wird kein Kernkraftwerk ans Netz gehen“

In den kommenden Tagen will man Gespräche mit den zuständigen Betreibern führen und alle Sicherheitsaspekte klären. Dass Krümmel und Brunsbüttel je wieder ans Netz angeschlossen werden, scheint damit jedenfalls vom Tisch zu sein. Einzig der Meiler in Brokdorf ist derzeit in Betrieb. Es hat wiederholt Probleme gegeben, auch mit dem Unternehmen Vattenfall, sodass wir der Auffassung sind: Brokdorf verlängern, aber Brunsbüttel und Krümmel abschalten“, sagt auch FDP-Bundestagsfraktionsvize und Landesvorsitzende Jürgen Koppelin.“Wir können nicht die Augen zu machen und sagen: ‚Japan ist weit weg, bei uns passiert sowas nicht.‘ Wir wissen alle nicht, was die Zukunft bringt.“

Der Fraktionschef der schleswig-holsteinischen Grünen, Robert Habeck findet einen noch radikaleren Kurs: „Wir haben in Schleswig-Holstein zwei der störanfälligsten Meiler in Deutschland – Krümmel und Brunsbüttel. Die hätten schon längst abgeschaltet werden müssen. Es gibt keine Sicherheit für diese Atomkraftwerke. Also müssen wir unseren Kurs korrigieren und raus aus der Atomenergie“

Auch die Kanzlerin will sich mit den Ministerpräsidenten der betroffenen Bundesländer treffen und neue Sicherheitsaspekte und das weitere Vorgehen in der Atomfrage diskutieren. Derweilen sind in vielen deutschen Städten Mahnwachen und Kundgebungen geplant. Umweltschützer wollen an den AKW-Standorten Itzehoe, Brunsbüttel, Meldorf, Husum, Schleswig, Eckernförde, Kiel, Plön, Eutin, Lübeck, Hennstedt-Ulzburg, Norderstedt und Pinneberg für die Stilllegung der Atomanlagen demonstrieren.

Die Bundesregierung steht dem entgegen, eine sofortige Abschaltung komme nicht in Frage. Man überlegt aber die Laufzeitverlängerung auszusetzen, wie Vizekanzler Guido Westerwelle (FDP) betonte.

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