Solarförderung: Ein zweischneidiges Schwert
Um die Solarförderung ist eine hitzige Diskussion entbrannt. Wir haben die Vor- und Nachteile der Solarkraft und der Förderung aufgelistet.
Pro
Die Solarenergie hat maßgeblich mitgeholfen, bereits acht Atomkraftwerke stillzulegen. Auch wenn es Engpässe gibt, eine Stilllegung wäre ohne die erneuerbare Energie nicht möglich gewesen.
Im Sommer hilft die Solarenergie den Börsenstrompreis zu drücken
Die Mehrbelastung durch die Förderung macht sich langfristig bemerkbar, wenn weniger, der immer teurer werdenden, Rohstoffe importiert werden müssen. Es werden Kosten in Milliardenhöhe vermieden.
Die Solarbranche hat in den letzten Jahre über 100.000 neue Jobs geschaffen. Laut Solarwirtschaft hat der Staat dadurch 2010 1,45 Milliarden Euro Steuern eingenommen.
Derzeit wird in Deutschland eine Co2-Emission von 12,5 Millionen Tonnen vermieden.
Die meisten Förderkosten sind Altlasten. Bis 2016 zu zahlende Stromumlage von knapp zwei Cent je Kilowattstunde nur minimal steigen. Dafür klettert der Strommixanteil um 70 Prozent auf 6,8 Prozent.
Die Energieform steht kurz vor dem weltweiten Durchbruch, was für deutschland enorme Exportchancen bedeutet.
Viele Menschen können mit Solaranlagen energieautark werden. Bei Strompreisen von 26 Cent pro kWh, recht lukrativ.
Durch die Eigenversorgung werden auch die Netze entlastet und die Versorgung mit Solarstrom ist dezentraler.
Kontra
2011 hatte der Solarstrom erst einen Anteil von 3 Prozent am Strommix. In deutshcland gibt es auch teilweise nur 1000 Sonnenstunden im Jahr. Für Energieversorger wie RWE ist Solarstrom damit vollkommen unrentabel.
Die Vergütungszahlen belaufen sich derzeit auf 8 Milliarden Euro im Jahr. Damit ist Solarstrom derzeit für den Verbraucher die teuerste Stromart.
Das Stromnetz ist nicht fit für den Solarstrom. Der Netzausbau hängt hinterher.
Der Mieter und Billiglöhner finanziert über die Stromumlage dem Firmenchef seine Solaranlage auf dem Dach seiner Ferienvilla = soziale Ungerechtigkeit.
Die Förderkosten summieren sich bis 2020 auf 100 Milliarden Euro. Damit hat sich die Förderung in eine gewaltige Dauersubvention verwandelt.
Da es keine effizienten Speichermedien für Strom in großen Mengen gibt, ist Solarstrom immer noch die ineffizienteste Art Strom zu produzieren.
70 bis 80 Prozent der Module kommen derzeit schon aus China. Trotz der Förderhöhe müssen jetzt schon deutsche Unternehmen ums Überleben kämpfen, während die Verbraucher China mit Milliardenzahlungen aufpäppeln.
1 Kommentar
„Heimliche Subventionsgeschenke der Regierung“
http://www.wdr.de/tv/monitor/sendungen/2011/1027/eeg.php5
„Entlastung für Stromfresser, doch die Kosten der Energiewende fallen nicht weg. Deshalb wird das fehlende Geld auf alle anderen umgelegt und von kleineren Betrieben und privaten Stromkunden bezahlt. Am Anfang wurden nur 59 Großunternehmen bei der EEG-Umlage begünstigt. Mehrkosten für die übrigen Stromverbraucher dadurch rund 20 Millionen Euro. Heute werden bereits 592 Unternehmen entlastet, um 2,2 Milliarden Euro. Und jetzt hat die Bundesregierung diese Begünstigung noch einmal ausgeweitet. Ab dem nächstem Jahr werden dann 1.523 Unternehmen subventioniert, mit insgesamt 3,1 Mrd. Euro. Ist diese enorme Umverteilung nötig?“
http://www.greenpeace.de/themen/energie/presseerklaerungen/artikel/kohle_wird_staerker_subventioniert_als_bekannt/
„Die Greenpeace-Studie beziffert die gesamte tatsächliche Förderung für Stein- und Braunkohle von 1950 bis 2008 auf mindestens 432 Milliarden Euro. Steinkohle wurde mit etwa 331 Milliarden Euro begünstigt. Braunkohle, der bei weitem klimaschädlichste aller Energieträger, genoss finanzielle Vorteile in Höhe von etwa 101 Milliarden Euro. Nach den offiziellen Zahlen gilt Braunkohle als subventionsfreier Energieträger. Besonders die Zahlen für Braunkohle zeigen, wie in der Energiepolitik getrickst wird. Von Null auf 101 Milliarden Euro – das muss beendet werden, sagt Anike Peters.“
Auffällig viele Kohlekraftwerke in NRW und Niedersachsen geplant. Röttgen kommt aus NRW, Rösler aus Niedersachsen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_geplanter_Kohlekraftwerke_in_Deutschland
Ein Schelm wer hier Kungelei vermutet …
http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2009-12/roettgen-kohlekraftwerke
„Umweltminister Röttgen hat sich für weitere Kohlekraftwerke ausgesprochen. Er sieht sie als eine wichtige Übergangstechnik. Umweltschützer lehnen Neubauten dagegen ab.“
http://www.zeit.de/wirtschaft/2011-12/kohlekraftwerke-bmwi
„Bundeswirtschaftsminister Rösler will den Bau neuer Kohlekraftwerke finanziell fördern. Er stößt auf Widerstand – nicht nur bei Klimaschützern, sondern auch in Brüssel.“
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/energie/0,2828,817462,00.html
„Auch die Milliardeninvestitionen in neue Kohlekraftwerke rentieren womöglich sich schlechter als ursprünglich geplant. „Für neue Großkraftwerke bedeutet der rasante Zubau der erneuerbaren Energien ein kalkulatorischen Risiko“, sagt Göttmann…“Die neuen Kohleblöcke werden sich umso mehr lohnen, je weniger Strom aus erneuerbaren Energien eingespeist wird“, sagt Analyst Diermeier. „Deutlich noch mehr Solarstrom würde die Rentabilität der Anlagen belasten.““