6,88 Cent ab 2017: Rekordhoch für EEG-Umlage

Schon Anfang der Woche hatten wir über Spekulationen zum Anstieg der EEG-Umlage berichtet, jetzt haben wir Gewissheit: 6,88 Cent ab 2017. So viel kostete die Ökostrom-Umlage die Verbraucher noch nie seit ihrer Einführung im Jahr 2000. Und das dürfte noch nicht das Ende der Fahnenstange sein, denn es gibt weiterhin ein Überangebot an Strom und deshalb sinken die Preise an der Strombörse auch weiterhin, was die Umlage weiter steigen lassen dürfte. Deshalb haben der Verbraucherzentrale Bundesverband (Vzbv) und der Handelsverband Deutschland (HDE) jetzt einen drastischen Schnitt gefordert und auch schon eine konkrete Maßnahme im Blick. Was die Experten vorschlagen, verraten wir in unseren News.

Lange wurde spekuliert, jetzt ist es amtlich: Die EEG-Umlage wird 2017 auf das Rekordhoch von 6,88 Cent klettern. Das teilten heute Vormittag die Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, Tennet und TransnetBW mit. Somit klettert die Ökostrom-Umlage von 6,35 Cent im Jahr 2016 um 8,3 Prozent auf 6,88 Cent im kommenden Jahr und mit ihr dürften wohl auch die Stromkosten weiter steigen. Das bedeutet für einen Drei-Personen-Haushalt mit einem Stromverbrauch von 3.500 Kilowattstunden zusätzliche Ausgaben von ungefähr 18 Euro im Jahr. Seit der Einführung der Umlage im Jahr 2000 ist sie, bis auf ein Jahr Ausnahme 2015, immer weiter gestiegen und der Trend wird sich so wohl auch weiterhin fortsetzen.

Um die Verbraucher wenigstens etwas zu entlasten, schlagen der Verbraucherzentrale Bundesverband (Vzbv) und der Handelsverband Deutschland (HDE) jetzt vor, die Stromsteuer abzuschaffen und damit die Stromkosten wieder ein Stück weit zu senken. Laut Check24 kritisierten die Verbandsspitzen in einem in dieser Woche erschienenen Positionspapier, dass die Stromsteuer „in einem zunehmend von erneuerbaren Energien geprägten Stromsystem nicht mehr zeitgemäß ist“.

Schon jetzt würden der Handel und die Verbraucher bereits etwa 48,3 Prozent ihres Stroms aus EEG-geförderten Erzeugungsanlagen (Solarkraft, Windkraft etc.) beziehen. Zumindest für diesen umweltfreundlichen Stromanteil sollte die Stromsteuer entfallen. Die Verbände kritisierten, dass die Belastung von Ökostrom mit der sogenannten Ökosteuer zudem den Zielen der Energiewende widerspreche. Die Verbandsspitzen prangerten zudem an, dass Privathaushalte und Handelsunternehmen aktuell etwa die Hälfte des gesamten EEG-Umlage-Betrages zahlen würden, obwohl sie nur rund ein Drittel des Gesamtstrombedarfes verbrauchen würden.

Die Verbände rechnen vor, dass Handel und Verbraucher um fast 3,8 Milliarden Euro pro Jahr entlastet werden könnten, wenn die Kosten für die Energiewende optimiert und gerechter verteilt würden. Das Paket der vorgeschlagenen Maßnahmen beider Verbände sieht neben der Stromsteuerreform auch eine finanzielle Beteiligung des industriellen Eigenverbrauchs an den Kosten für die Energiewende sowie eine Abschaffung der Netzentgeltbefreiung für einige Industrieunternehmen vor.

Bilder: © JWPhotography2012, Flickr

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