Neues Braunkohlekraftwerk in Brandeburg speichert CO2

Der Stromkonzern Vattenfall hat am gestrigen Dienstag in Brandenburg ein neues Pilotprojekt gestartet – auf dem Gelände des Braunkohlekraftwerks “Schwarze Pumpe” in Spremberg will man versuchen, das bei den Verbrennungsvorgängen entstehende CO2 abzuscheiden (auch CCS-Technologie genannt, CCS= Carbon Capture and Storage), um es danach unterirdisch zu lagern. So würde das klimaschädliche CO2 nicht in die Atmosphäre gelangen, wo es dann dem Klima schadet. Doch was sich im ersten Moment nach einer gelungenen Maßnahme zum Zwecke des Klimaschutzes anhört, wird von Umwelschützern eher kritisch beäugt. Vattenfall allerdings sieht sich als Vorreiter in Sachen Klimaschutz, der mit einem guten Beispiel vorangeht und den anderen vormacht, wie flexibel und unbürokratisch man mit den Herausforderungen unserer Zeit umgehen kann. Zwei Jahre lang hat man an diesem neuen Kraftwerk gebaut.

Das CO2, welches ja “gasfömig” entsteht, soll nach diesen Plänen dann verflüssigt werden, um es danach in eine etwa 350 Kilometer entfernte Erdgaslagerstätte zu pressen. Die Anlage ist unter anderem deshalb umstritten, weil das unterirdische Lagern des CO2s nach Meinung der Umweltschützer eine hohe Gefahr darstellt – man weiß bislang noch viel zu wenig über das Verhalten des Gases, wenn es auf diese Weise gelagert wird. Zudem könnte es, wenn es austritt, unvorhersehbare Folgen haben und mitunter auch einen großen Schaden anrichten. Auch der Transportweg ist umstritten, denn sollte das CO2 über Pipelines an seine Endlagerstelle gelangen, ist das Risiko für die Bevölkerung bei möglichen Lecks in den Leitungen viel zu groß. Vielmehr ist auch das CCS-Verfahren noch viel zu unausgereift und es könnte durchaus vorkommen, dass es nicht vor 2020 zur Verfügung stehen wird – bis dahin muss der CO2-Ausstoss – wenn es nach Klimaschutzprotokoll geht – jedoch schon drastisch gesenkt worden sein. Darüber hinaus lässt sich diese CCS-Technologie nur in neuen Kraftwerken einsetzen und nicht in bereits bestehenden.

Alles in allem scheint es hier viel zu viele ungelöste Probleme zu geben, die mit diesem neuen Kraftwerk verbunden sind, um es langfristig als geeignete Alternative zu sehen. Zumal auf diese Probleme von seiten Vattenfalls noch überhaupt nicht eingegangen wurde und daher auch nicht über die geplanten Lösungswege berichtet werden konnte oder wie man gedenkt, diese Probleme in den Griff kriegen zu wollen. Greenpeace beispielsweies empfiehlt daher, lieber “in sofort einsetzbare Technologien wie Erneuerbare Energien und Erdgas mit Kraft-Wärme-Kopplung zu investieren, statt neue Kohlekraftwerke zu bauen.”

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