Immer noch kein ausreichender Wettbewerb auf dem Energiemarkt vorhanden

RWE Zentrale © RWE AG

Aus einem neuen Sondergutachten der Monopolkommission geht hervor, dass auch nach elf Jahren der Liberalisierung des Energiemarktes immer noch kein ausreichender Wettbewerb vorhanden ist. „Wir sind sehr unzufrieden mit der Wettbewerbssituation“, so der Vorsitzende der Monopolkommission, Justus Haucap.Nach wie vor beherrschen die vier Energieriesen E.on, RWE, EnBW und Vattenfall den Energiemarkt. Sie produzieren etwa 85 % des Stroms. Das könnte auch Auswirkungen auf die Großhandelspreise haben. „Insbesondere haben marktmächtige Unternehmen die Möglichkeit, Erzeugungskapazitäten auf dem Großhandelsmarkt zurückzuhalten“, meint die Kommission.

Bereits in der Vergangenheit wurde den großen Energieversorgern vorgeworfen, dass diese die Strompreise beeinflussen, in dem mehrere Kraftwerke einfach heruntergefahren werden. Aus diesem Grund sei eine systematische Aufsicht über den Großhandel wichtig, ist die Monopolkommission sich einig.
Doch deutsche Stromerzeuger weisen diesen Vorwurf ab. Nach Ansicht der Energieversorger sei der Markt so umkämpft wie nie zuvor. Außerdem wagten mittlerweile immer Verbraucher einen Stromanbieterwechsel, dass alleine zeuge schon von einem regen Wettbewerb.

Aber auch der Gasmarkt macht der Monopolkommission Sorgen. Nach ihrer Ansicht seien noch zu viele Marktgebiete vorhanden, die die Liquidität auf dem Gasmarkt stören könnte. Denn größere Marktgebiete vereinfachen nicht nur den Gastransport, sondern bringen gleichzeitig günstige Preise. Gerade in den Reihen der FDP stößt das Gutachten auch positive Resonanz. Nach Meinung der FDP habe die Bundesregierung in der Energiepolitik versagt.