Strom und Wasser für indonesische Bauern

In einer der ärmsten Gegenden der Welt haben indonesische Bauern und deutsche Forscher nun gemeinsam eine Möglichkeit aufgetan, die dort ansässigen Menschen nicht nur mit Wasser, sondern auch mit Strom zu versorgen. Möglich ist dies über einen ausgehobenen Schacht zur Karsthöhle, über den das Wasser dann künftig hinauf strömen soll. In dieser Höhle soll dann auch eine Art Staudamm errichtet werden, die dadurch entstehende Wasserkraft plant man dann zur Erzeugung von Energie einzusetzen.

Eigentlich ist die Gegend rund um Gunung Kidul – auch Land der tausend Hügel genannt – in Südjava gelegen ein fruchtbares und auch einträgliches Land, allerdings bezieht sich dieser „Zustand“ nur auf die relativ kurze Periode der Regenzeit. Damit die Menschen dort künftig auch zur restlichen Zeit genügend Wasser für sich, ihre Tiere und das Ackerland haben, hat man nach zusätzlichen Möglichkeiten zur Wassergewinnung gesucht – die man nun durch die Nutzung der in der Karsthöhle vorhandenen unterirdischen Flüsse auch endlich gefunden hat.

Allerdings gestalteten sich die Arbeiten, die letztlich dann zu diesem Erfolg geführt haben, nicht immer als einfach, denn zuerst einmal musste die Höhle trocken gelegt und anschließend auch temporäre Dämme errichtet werden. Und nicht zuletzt auch das schwere Erdbeben im Frühjahr 2006, welches dazu führte dass die komplette Höhle verschüttet wurde, bedeutete einen herben Rückschlag für das Team rund um Dr. Oberle vom Institut für Wasser und Gewässerentwicklung in Karlsruhe. 2007 dann konnte der erste unterirdische Damm dann endlich fertiggestellt werden und im letzten Jahr war es dann soweit, dass der erste Probestau in die Wege geleitet werden konnte. In diesem Frühjahr dann sollen den Bauern in Gunung Kidul pro Kopf rund 50 Liter Wasser zur Verfügung stehen, außerdem können die Menschen nun auch von der Stromversorgung profitieren.

Und da es auf dieser Erde noch zahlreiche Gegenden gibt, die so beschaffen sind wie jene in Südjava, können auch diese künftig aus dem von den Karlsruher Forschern entwickelten System einen großen Nutzen ziehen, was für die Bewohner eine erhebliche Verbesserung der Lebensumstände darstellt.