Elektroautos schaden, wenn sie mit Kohlestrom fahren

Renault_Zoe_2013_02Eigentlich sollte man meinen, dass Elektroautos gut für die Umwelt sind und ihr nicht schaden. Das stimmt auch, aber eben nicht, wenn sie mit Kohlestrom fahren, denn die Elektrofahrzeuge tragen nur dann deutlich zur Verringerung der Luftverschmutzung bei, wenn der verwendete Strom in Wind-, Wasser-, Solar- oder Erdgaskraftwerken erzeugt wurde. Wenn aber der Strom mit fossilen Brennstoffen erzeugt wurde, so könnten die damit verbundenen Gesundheitskosten in den USA im Jahr 2020 im Vergleich zu denen durch Benzinmotoren um etwa 80 Prozent höher liegen. Mehr zu dieser Studie erfahrt ihr hier bei uns.

Eine Studie der University of Minnesota in Minneapolis und St. Paul im US-Bundesstaat Minnesota hat nun ergeben, dass Elektroautos schaden, wenn sie mit Kohlestrom fahren. Die Forscher Julian Marshall, Jason Hill und Christopher Tessum hatten dabei laut dem Greenpeace Magazin zehn Szenarien für Alternativen zu Benzinern entwickelt, darunter Diesel-, Hybrid- und Elektroantriebe. Es wurden für diese Studie nicht nur die reinen Abgase der Fahrzeuge, die ja beim Elektroauto praktisch nicht vorhanden sind, unter die Lupe genommen, sondern man achtete dabei besonders auf die Auswirkungen der Produktion der Kraftstoffe, des Stroms und der Batterien. Zudem bezogen die Wissenschaftler Simulationen von Stoffkreisläufen, Wetter- und Klimaveränderungen sowie die Auswirkungen von erhöhten Feinstaub- und Ozonwerten auf die Gesundheit der Menschen mit in ihre Untersuchungen ein.

Die Forscher nahmen für ihre Simulationen an, das bis 2020 zehn Prozent der Fahrzeuge mit Benzinmotoren durch Fahrzeuge mit anderem Antrieb ersetzt werden. Allerdings ist die Datenbasis von 2005 dafür doch schon recht veraltet. Trotzdem wurde herausgefunden, dass eine positive Veränderung der Luftverschmutzung, die durch Elektroautos zweifelsohne hervorgerufen werden kann, stark von der Art der Stromerzeugung abhängt. Wie die Forscher herausfanden, verursacht ein mit Kohlestrom betriebenes Elektroauto rund 350 % mehr Feinstaub und schädliches Ozon als ein Fahrzeug, das mit normalem Benzin unterwegs ist. Infolge der Verschmutzung der Luft kann so von einem Plus von 3.000 Toten im Jahr alleine in den USA ausgegangen werden.

Deutlich geringere Werte konnten mit Strom aus Wind-, Wasser- und Solarkraft erzielt werden. Emissionen entstünden hierbei lediglich beim Bau der Kraftwerke und bei der Batterieproduktion. Bezieht man den Einfluss auf den Klimawandel mit ein, wird der Vorteil von Wind-, Wasser- und Solarkraft noch deutlicher und dominanter. Dann könnten die von Elektrofahrzeugen verursachten Gesundheitskosten, bezogen auf eine Gallone (etwa 3,8 Liter) Benzin, um fast einen Dollar geringer ausfallen als die von Benzinern hervorgerufenen. Es ist also nicht schädlich, ein Elektroauto zu fahren, wenn man bei der Akkuladung auf den richtigen Strom achtet. Wurde der Strom mit geringen Emissionen erzeugt, so sind Elektroautos den Fahrzeugen mit Benzinmotor natürlich vorzuziehen.

Bilder: © Renault

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