600.000 Haushalten wird jährlich der Strom abgestellt

Früher war es ein recht selten, wenn jemandem der Strom abgestellt wurde. Heute ist es Alltag.

Mittlerweile haben 10 bis 15 Prozent der Bevölkerung Probleme die Kosten für Strom und Gas zu bezahlen, wie Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen mitteilte. Bei rund 600.000 Haushalten wird deshalb jedes Jahr der Strom abgestellt. Nun wird auch Kritik an der Regierung laut, die die Energiewende “nicht im Blick“ habe. Bei niedrigen Einkommen schlagen die Energiekosten voll zu Buche.

Auch in diesem Jahr wird sich der Aufwärtstrend bei den Strompreisen unvermindert fortsetzen. 420 Grundversorger haben ihre Preise bereits um rund 3,5 Prozent angehoben, was eine Mehrbelastung von 20 bis 60 Euro im Jahr bedeutet, je nach Haushaltsgröße. Auch im Mai und Juni erwarten uns weitere Preiserhöhungen im Bereich von rund 4,9 Prozent.

2005 lag der Preis für die Kilowattstunde bei rund 18,2 Prozent – wobei er schon kontinuierlich gestiegen ist – heute sind wir bereits bei rund 26 Cent. Bei einem Huashalt mit einem Verbrauch von 4000 Kilowattstunden liegen die Stromkosten also bereits bei über 1000 Euro im Jahr.

Kritik an den hohen Strompreisen geht vor allem an die Bundesregierung. Denn etwa die Hälfte der Stromkosten sind staatliche Abgaben für Mehrwertsteuer, Ökostrom-Umlage, Konzessionsabgabe und Stromsteuer Trotz der Abschaltung der AKWs sind die Beschaffungskosten gesunken, weshalb die Energiewende hier nicht als Argument für die steigenden Kosten gesehen werden kann. Grund für die Preissteigerungen sind eher die gestiegenen Netznutzungskosten. Denn die Regierung hat die starken Stromverbraucher entlastet. “Dieser Einnahmeausfall treibt die Kosten für Verbraucher und Mittelstand in die Höhe “ sagte Fraktionsvorsitzende der Grünen, Renate Künast der “Welt am Sonntag“.