Genug Ökostrom – Zuwenige Leitungen

Nicht genügend Leitungen für Ökostrom

Anfang Dezember musste das erste Strom aus Österreich importiert werden. Die deutschen Netze konnten nicht genügend Strom in den Südwesten transportieren.

Jährlich liefern deutsche Windkraftanlagen rund 8 Milliarden Kilowattstunden Strom. Jedoch kommt dieser grüne Strom nicht zum Verbraucher – die deutschen Netze sind einfach nicht stabil genug für diese Strommengen. So gibt es im Norden Deutschlands zu viel strom, m Süden dafür zu wenig.

Denn gerade dort wurden die Atomkraftwerke abgeschaltet. Fünf der abgeschalteten AKWs stehen in Süddeutschland. Der fehlende Strom muss jedoch ersetzt werden. Aus dem Norden kann er nicht geliefert werden, also bleibt nur der Import.

Im Oktober 2011 teilte TenneT zum Netzausbau mit: “Der Netzausbau in Schleswig-Holstein ist für eine Abführung der bis 2015 zu erwartenden Gesamtleistung von 9.000 Megawatt aus erneuerbaren Energien von Schleswig-Holstein in Richtung der Verbraucherzentren im Süden Deutschlands notwendig.“

Die Netzkapazitäten sind an ihren Grenzen. Denn weiter teilte das Netzunternehmen mit:

“TenneT hat die Bundesregierung darüber informiert, dass die Errichtung von Anschlussleitungen für Offshore-Windparks in der Nordsee in der bisherigen Geschwindigkeit und Form nicht länger möglich ist. Die den Windparks mitgeteilten Inbetriebnahmetermine können damit voraussichtlich nicht eingehalten werden. TenneT hat hierüber die Bundesnetzagentur und die betroffenen Windparkbetreiber und -entwickler informiert. TenneT befindet sich in engem Kontakt mit seinen Lieferanten und sondiert Möglichkeiten, um die Errichtung der Netzanbindung schnellstmöglich voranzubringen und nach Kräften zu beschleunigen.”

Auch die Deutsche Netzagentur warnte bereits:

“Die Energiewende und die zunehmende dezentrale Stromerzeugung, die zum größten Teil über die Verteilnetzebene integriert werden muss, verändern Deutschlands Stromversorgungssystem. Deshalb kommt dem Ausbau der Verteilnetze eine besondere Bedeutung zu. Denn hier wird der Strom von über 80 Prozent der Erneuerbaren-Energien-Anlagen eingespeist. Aber es gibt Kompetenzprobleme. Verhindern ließe sich solch ein Hickhack künftig nur, wenn schnell neue Stromleitungen von Norden nach Süden verlegt würden – doch deren Ausbau zieht sich wegen bürokratischer Hürden und Bürgerprotesten seit Jahren hin. So hinkt der Netzausbau den Anforderungen an eine zukunftsfähige Versorgung massiv hinterher.”

Und Schluss kommt das Kuriose: Da der Windstrom nicht transportiert werden kann, werden die Anlagen immer wieder abgeschaltet. 2010 waren es noch 6 Tage im Jahr. 2011 bereits 41. Und der Ausbau der Anlagen geht voran. So werden in den kommenden Jahren immer mehr Windkraftanlagen gebaut werden, die dann immer länger vom Netz genommen werden müssen, weil sie zu viel Strom liefern.

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