Kritik am Festhalten der Atomenergienutzung kommt aus allen Richtungen

Wie die RWE AG nun in einer aktuellen Pressemitteilung äußert, kann eine Verlängerung der Laufzeit im Bereich der atomaren Kernenergie zu einer Entlastung bei den Strompreisen führen – damit reiht sich der Energie-Riese in die gleich lautenden Forderungen der Union ein. Die Fraktion „Die Linke“ fordert den CDU-FRaktionschef Volker Kauder nun dazu auf, den Verbrauchern zu erklären, warum die Strompreise erst bei einer Laufzeitverlängerung sinken sollen und ab wann sowie um welche jährliche Summe sich die Strompreise dann reduzieren würden. Auch solle man die Bürger über die verdeckten Kosten der Atomenergie informieren, die von der Allgemeinheit getragen werden müssen.

Hans Kurt Hill von den Linken sieht in diesen Forderungen nur das Interesse, die Marktmacht der großen Energiekonzerne und damit auch die hohen Preise zu sichern. Es sei nunmal eine Tatsache, dass die Strompreise schon morgen wieder steigen würden und sich der Strom seit Amtsantritt der Merkel-Regierung um 20 Prozent verteuert habe. In den aktuellen Stromrechnungen würde sich daher widerspiegeln, wie unglaubwürdig die Parolen Kauders seien. Die Stromkonzerne würden darüber hinaus mit jedem Atomreaktor jählich rund 300 Millionen Euro Profit machen – und sehen sich dennoch „gezwungen“, ab dem ersten Juli im Schnitt rund 8,6 Prozent auf die derzeitigen Preise für Strom drauf zu schlagen.

Dass es in der Politik oft darum geht, populäre Behauptungen und Thesen nicht ganz uneigennützig aufzustellen, ist ja bekannt. Dennoch dürften die Argumente der Linken bestimmt nicht einfach an den Haaren herbeigezogen sein, denn warum werden in Zeiten, in denen der Umwelt- und auch Klimaschutz sowie der Nutzen von Erneuerbaren Energien groß geschrieben werden plötzlich Forderungen laut, nun doch wieder einen Schritt zurück zu gehen?