Über Verschmutzungsrechte und andere Innovationen

Bei den Recherchen zum gestrigen Blogeintrag ist mir ein Wort begegnet, was ich so bisher auch noch nicht gehört oder was ich vielleicht auch geflissentlich übersehen hatte– Verschmutzungsrechte. Mein erster Gedanke – wer oder was hat nun ein Recht auf Verschmutzung, könnte es eventuell etwas mit den Zertifikaten für den Emissionshandel zu tun haben? Es könnte nicht nur, sonder es hat tatsächlich etwas damit zu tun. Da dieses Thema schon des öfteren in verschiedenen Blogeinträgen vorkam und es vermutlich auch nicht das letze Mal war bzw. sein wird dacht ich mir, dass man auf dieses Thema vielleicht mal etwas genauer eingehen sollte.

In der FAZ gibt es dazu einen informativen Bericht, der recht gut veranschaulicht, was es mit dem Emissionshandel genau auf sich hat. Der EU-Emissionshandel wurde von der Europäischen Union ins Leben gerufen mit dem Ziel, dass die im Kyoto-Protokoll festgelegten Klimaschutzziele auch erreicht werden. Demnach darf Deutschland im Jahr rund 453 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) ausstossen. Es ist vorgesehen, dass die Rechte für diese Menge CO2 dann an die Industrie und Versorger verteilt werden; der Verkehr und auch Wohnungen, die zwar auch CO2 produzieren, werden hier nicht mit eingerechnet.

Den Unternehmen der Industrie und der Versorger steht pro Jahr eine bestimmte Menge an CO2 zu, die sie innerhalb dieser Zeit produzieren dürfen. Produzieren sie weniger oder auch mehr, können diese Mengen CO2 dann mit dem – entweder – Erwerb oder Verkauf von diesen Zertifikaten bzw. Rechten wieder ausgeglichen werden. Allerdings gibt es auch hier wieder Einschränkungen, denn der Verkauf von diesen Rechten darf die zehn Prozent Marke nicht überschreiten. Diese Rechte werden jedoch nicht wirklich verkauft, sondern in Auktionen versteigert. Die Erlöse dieser Versteigerungen gehen an den Bund, der die Gelder dann wieder für den Klimaschutz einsetzen will. In diesem Sinne – wieder was dazu gelernt.