Innovation für die Windkraft: Windrad ohne Flügel

Vortex_Bladeless_Windraeder_2015_01Neuer Auftrieb für die Windkraft? Während sich mancherorts massiver Widerstand gegen die Windräder und ihre teils lärmenden Rotorblätter formiert, so kommt jetzt dank eines Start-Ups aus Spanien, Vortex Bladeless, eine ganz neue Idee auf den Tisch: das Windrad ohne Flügel. Schon ab dem kommenden Jahr wollen die Spanier mit ihrer Konstruktion durchstarten. Sie setzen auf Windturbinen, die von der Form her einem Baseballschläger ähneln, ganz ohne Rotoren auskommen sollen und in Wind hin- und herwiegen.

Windräder sind sowohl für Anwohner, also auch für Touristen und Vogelschützer ein großes Ärgernis. Sie sind laut, zerstören das Landschaftsbild und sind nicht gerade der Freund der Vögel. Jährlich kommen tausende Vögel den Rotoren zu nahe und sterben. Dabei bahnt sich schon bald eine Innovation in Sachen Windkraft an: das Windrad ohne Flügel. Ein Start-Up aus Spanien, Vortex Bladeless, entwickelt derzeit Windturbinen ganz ohne Flügel. Eine interessante Alternative, um die Energiewende in Deutschland auch ohne krachmachende Windräder voranzutreiben. Denn die in den Himmel ragenden Keulen erzeugen die Energie lautlos und machen bei ihren Bewegungen keinerlei Lärm.

Und dabei ist das Grundprinzip dieser Säulen nicht anders als das von konventionellen Windrädern. Auch hier wird kinetische Energie in elektrische Energie umgewandelt. Allerdings drehen sich die aufrecht stehenden Strukturen nicht, sondern wiegen lediglich durch den Wind hin und her. Diese Bewegung wird dann noch durch zwei, sich am Grund des Konus befindliche, entgegengesetzt geladene Magnetpaare verstärkt. Und genau diese Vibrationen sind einer der größten Feinde von Hochhäusern und deshalb bei Architekten auch so gefürchtet. Denn ist ein Wolkenkratzer nicht gegen diesen Effekt geschützt, so kann die Vibration der strukturellen Integrität des Gebäudes schaden, was zum Reißen der Betonkonstruktion und zum Bersten von Glasscheiben führen kann.

Dennoch sagte David Suriol, einer der Gründer des Unternehmens, laut Wired.com: „Wir haben uns gesagt, „Warum sollten wir uns denn die Energie der Natur nicht zunutze machen, anstatt sie verhindern zu wollen?““ Derzeit befindet sich ein aus Fiberglas und Karbon gefertigter, rund sechs Meter hoher Prototyp in der Testphase. Die mithilfe von Computer Aided Design (CAD) entwickelte Form des Testkörpers soll die Bildung von Wirbeln entlang des Mastes noch weiter verstärken. Unter idealen Bedingungen könnten so bis zu 40 % der Windenergie in elektrische Energie umgewandelt werden. Das sind dann zwar 30 Prozent weniger als bei konventionellen Anlagen, aber das könne durch den geringeren Platzbedarf der neuen Anlagen kompensiert werden. Immerhin passen zwei Bladeless-Turbinen auf den Platz, den ein herkömmliches Windrad benötigt.

Das ist auch möglich, weil die neuen Türme nur die Hälfte eines Flügelwindrades kosten sollen. Damit sind die neuen Anlagen billiger im Bau, arbeiten völlig geräuschlos und sind sicherer, weil es keine rotierenden Teile gibt, die Vögel töten könnten. Suriol ergänzte: „Es sieht aus wie Spargel. Einfach viel natürlicher.“ Bislang haben die Spanier schon eine Million Dollar für die Forschung und Weiterentwicklung der Erfindung bei privaten Investoren und der Regierung eingesammelt. Aber natürlich ist es noch ein weiter Weg bis zur Marktreife und bis zur massenhaften Verbreitung. Bis Ende 2015 will man eine 2,75 Meter hohe, 100 Watt leistende Miniturbine für den Einsatz in Entwicklungsländern fertig produziert haben. Das 12,5 Meter hohe Schwestermodell soll dann im kommenden Jahr folgen. Bis 2018 wären dann auch Anlagen denkbar, die ein Megawatt Energie liefern könnten und bis zu 100 Meter hoch sein sollen. Wie das Ganze aussehen könnte, zeigt dieses Video:

Bilder & Video: © Vortex Bladeless

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