Erstes Braunkohlekraftwerk mit Kohlendioxid (CO2)-Abscheidung in der Lausitz

In der Lausitz wurde Anfang September die weltweit erste Pilotanlage für ein Braunkohlekraftwerk mit Kohlendioxid (CO2)-Abscheidung offiziell in Betrieb genommen – der große Vorteil dabei: Das Kohlendioxod wird abgeschieden, bevor es unterirdisch deponiert wird. Zu Eröffnung der Pilotanlage waren hochrangige Gäste wie Schwedens Forschungsminister Lars Leijonborg, Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck und Lars Josefsson, Chef des Energiekonzerns Vattenfall vertreten.

Obwohl am Standort „Schwarze Pumpe“ in der Lausitz derzeit nur Wärme produziert wird, hat man für dieses erste Braunkohlekraftwerk mit Kohlendioxid (CO2)-Abscheidung große Pläne und auch Hoffnungen – laut Vattenfall-Chef Josefsson die Pilotanlage sei die Anlage ein Meilenstein auf dem Weg zu einer annähernd emissionsfreien Kohleverstromung und stelle erstmals den Übergang vom Labor in die Praxis dar, mit dem man perspektivisch auch einen entscheidenden Beitrag zum globalen Klimaschutz leisten würde.

Das Verfahren zur Abscheidung des Kohlendioxids besteht aus zwei Prozessstufen – in der ersten wird das Kohlendioxid abgeschieden, in der zweiten wird das abegeschiedene CO2 in unterirdischen Kohleflözen, in so genannten salinen Aquiferen oder auch in ausgebeuteten Öl- und Gasfeldern gelagert werden. Der Transport des CO2s soll über Pipelines oder auch Schiffe vorgenommen werden. Forscher arbeiten derzeit noch daran, das geeigneteste Verfahren dafür auszumachen – zur Verfügung steht hier die Abtrennung des CO2s nach der Verbrennung (Post-Combustion), die Abtrennung vor der Verbrennung in Kohlekraftwerken mit integrierter Vergasung (Pre-Combustion) sowie das Oxyfuel-Verfahren, bei dem die Verbrennung von Kohle oder Gas anstatt mit Luft mit Sauerstoff geschieht.