Im Südschwarzwald sollen ab 2014 die Bauarbeiten für das größte Pumpspeicherkraftwerk Deutschlands beginnen.

Auftraggeber ist die RWE-Tochter Schluchseewerk AG, die zwischen Schluchsee und Hochrhein bereits für ein landesweit einmaliges Netz von Pumpspeicherkraftwerken zuständig ist.

Das Pumpspeicherkraftwerk soll im Innern einer künstlich angelegten Höhle im Grundgebirge errichtet werden und über 1.000 Megawatt Leistung verfügen, was ungefähr der Leistung eines Atomkraftwerks entspricht. Ziel des Pumpspeicherkraftwerks ist es, dass Strom in Zeiten eines Stromüberschusses gespeichert wird um in Situationen mit Stromunterversorgung dann Strom frei geben zu können. 13 Stunden lang soll das Werk den Strom aus dem Netz ziehen können, um bis zu 10 Millionen Kubikmeter Wasser vom Unterbecken ins 600 Meter höher gelegene Oberbecken zu pumpen – bei Strommangel soll es dann umgekehrt sein. Das Verfahren hierfür ist nicht neu, denn bereits in den 20er Jahren wurde es eingesetzt. Noch heute gilt dies als die effizienteste Art und Weise, größere Mengen an Strom speichern zu können.

Bevor die Bauarbeiten jedoch starten können, muss noch eine Umweltverträglichkeitsprüfung als auch Untersuchungen zu Geotechnik und Raumordnung durchgeführt werden, da die beiden Staubecken als auch das Kavernenwerk aufgrund ihres Umfangs die umliegende Landschaft erheblich verändern werden. Viereinhalb Jahre soll die Bauzeit betragen. Als Grund für diese Maßnahmen wird seitens der Schluchseewerk AG die Umstellung auf umwelt- und klimafreundliche Energieressourcen wie beispielsweise der Ausbau von Windkraftwerken angegeben – da die Windkraft nicht immer in gleichem Maße genutzt werden kann, soll durch das Pumpspeicherkraftwerk eine Art Ausgleichskapazität entstehen. Bereits in den 70er Jahren wurden diese Pläne präsentiert, damals waren sie jedoch in der Bevölkerung auf großen Widerstand gestoßen. Diesmal möchte man daher auch schon im Vorfeld das Gespräch mit Umweltverbänden und anderen Interessenverbänden suchen.