6,17 Cent statt 6,24 Cent: Die Ökostromumlage sinkt
Auch wenn die Ökostromumlage im kommenden Jahr um lediglich 1,1 Prozent sinkt, so ist dies vielleicht doch ein kleiner Fingerzeig in die richtige Richtung für die gebeutelten Verbraucher. Denn das sie ab 2015 nur noch 6,17 Cent statt 6,24 Cent zahlen, nährt auch die Hoffnung auf generell sinkende Strompreise. Ob das allerdings je Wirklichkeit wird, darf bezweifelt werden, auch wenn der Bereichsleiter Energie der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, Udo Sieverding, durchaus das vorhandene Potential zu Preissenkungen beim Strom sieht.
Für die Stromkunden in Deutschland zeichnet sich eine leichte Entlastung bei den Strompreisen ab. Wie die vier für die Verwaltung des Ökostrom-Kontos verantwortlichen Übertragungsnetzbetreiber jetzt mitteilten, werden ab 2015 nur 6,17 Cent statt 6,24 Cent je Kilowattstunde fällig. Die Ökostromumlage sinkt demnach um 1,1 Prozent. Das klingt nach einem verschwindend kleinen Betrag, ist aber tatsächlich der erste Rückgang dieser Abgabe seit ihrer Einführung im Jahr 2000. Die EEG-Umlage soll die Verluste für die Strombetreiber ausgleichen, die sie wegen der Differenz zwischen dem Marktpreis und dem staatlich garantierten Abnahmepreis erleiden.
Der Grund für die leichte Abschwächung der Ökostromumlage liegt im angehäuften Überschuss auf dem Ökostromkonto der Netzbetreiber. Der lag mit Stichtag 30. September 2014 bei 1,4 Milliarden Euro. 2013 wies dieses Konto noch ein Defizit von 2,2 Milliarden Euro auf. Die neu berechnete EEG-Umlage von 6,17 Cent setzt sich aus rund 2,7 Cent pro Kilowattstunde auf Solarenergie, rund 1,6 Cent auf Biomasse, rund 1,2 Cent auf Windkraft an Land und rund 0,5 Cent pro Kilowattstunde auf im Meer produzierten Windstrom zusammen. Dies bedeutet für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Stromverbrauch von 3500 Kilowattstunden im Jahr aber nur eine sehr moderate Entlastung von 2,45 Euro am Jahresende.
Trotz der gesunkenen Umlage besteht für manche Haushalte sogar die Gefahr einer Kostensteigerung. Weil in manchen Regionen die Netzbetreiber jetzt die sogenannten Netzentgelte erhöhen dürften, könnte es laut dem Stromportal Verivox sogar zu steigenden Preisen kommen. Die Experten haben errechnet, dass ein Haushalt mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 3.500 kWh rund 993 Euro pro Jahr für Strom ausgibt. Und auch der kostentreibende Netzausbau geht unvermindert weiter, so dass sich die Stromkunden nicht zu früh auf sinkende Kosten freuen sollten.
Dennoch sieht Udo Sieverding, der Bereichsleiter Energie der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, laut dem Magazin Focus gestiegene Chance für Preissenkungen. Er erläuterte vor kurzem: „Obwohl die Zusatzbelastung durch steigende Netzentgelte in drei von vier Übertragungsnetzen größer ausfällt als die Entlastung durch die sinkende EEG-Umlage, bleibt bei vielen Anbietern noch Spielraum für Preissenkungen. Seit Jahren beobachten wir, dass Erhöhungen von EEG-Umlage und Netzentgelten 1:1 oder sogar mit Aufschlag weitergegeben werden.“ Für ihn ist es jetzt an der Zeit, dass eine Verrechnung mit den gesunkenen Beschaffungskosten stattfindet. Eine gesetzliche Pflicht dazu gibt es aber nicht, so dass die Netzbetreiber nicht verpflichtet sind, die Verrechnung durchzuführen und so die Preise zu senken.
Bild: © Peter Hoffmann
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Null Sterne , weniger für eine Betrüger Firma . Ich habe eine Mahnung Bekomme
Vielen Dank für diesen Ratschlag. Es ist wahr, dass es schwierig ist, zu Weihna
[…] Erneuerbare Energie sind im Stromsektor längst angekommen, doch diese