Gewinneinbruch bei RWE: Krisenstimmung beim Energiekonzern

logo_RWE_webDer Energiekonzern RWE muss einen Gewinneinbruch beim Vorsteuergewinn von rund einem Fünftel vermelden. Verantwortlich für die Krisenstimmung beim Energiekonzern sollen vor allem die gesunkenen Großhandelspreise beim Strom sein. Zweiter Punkt, der den Essener Stromriesen weiter im Krisenmodus hält: der schwächelnde Gasabsatz. Und nun mussten die Konzernstrategen angesichts des wachsenden Widerstands in Großbritannien auch noch den Zeitplan für den milliardenschweren Verkauf der Tochter Dea hinterfragen.

Jetzt mussten die Verantwortlichen einen Gewinneinbruch bei RWE verkünden. Die Krisenstimmung beim Energiekonzern hält weiter an, weil die Großhandelspreise für Strom immer weiter sinken und weil sich der Gasabsatz auch nicht wie gewünscht entwickelt. Wie das Handelsblatt berichtet, ist in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 22 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro abgesunken. Analysten hatten laut einer Umfrage von Reuters eine Ebitda von 4,671 Milliarden erwartet. Als Ursache wird neben den gesunkenen Preisen eben auch der milde Winter 2013/2014 angeführt, der nebenbei auch zu einem deutlichen Rückgang des Gasabsatzes geführt habe. Deshalb brach das für die Dividende entscheidende nachhaltige Nettoergebnis um 60 Prozent auf 763 Millionen Euro ein.

RWE-Vorstandschef Peter Terium bekräftigte die schlechten Zahlen zwar, gab aber auch an, dass man ohne die Verluste der Tochtergesellschaft Dea wohl doch etwas besser abgeschnitten hätte. Ohne Dea soll das Ebitda 2014 bei 6,4 bis 6,8 Milliarden Euro liegen. Das nachhaltige Nettoergebnis soll demnach auch etwas höher ausfallen und 1,2 bis 1,4 Milliarden Euro erreichen. Und dabei drücken den Energieriesen noch zahlreiche Altschulden, die derzeit bei rund 31 Milliarden Euro liegen. Dieses Schuldenloch soll auch mit Dea-Verkauf ein wenig geschlossen werden. Der Deal wurde von der Bundesregierung und der EU-Kommission bereits genehmigt, allerdings gibt es von der britischen Regierung Widerstand gegen einen Verkauf. Es besteht zwar keine Gefahr, dass die Regierung in London den kompletten Verkauf verhindern kann, aber die Politiker in der britischen Hauptstadt sind nach dem Verkauf in der Lage, Förderlizenzen zu entziehen, da Dea in der britischen Nordsee mehrere Gasfelder betreibt.

Für rund fünf Milliarden Euro soll die Tochtergesellschaft an eine Investorengruppe um den russischen Oligarchen Michail Fridman verkauft werden. Dieses Geld könnte der Essener Konzern eben auch dringend zum Abbau seiner Schuldenlast benötigen, aber der Zeitplan scheint aufgrund des britischen Widerstandes immer mehr ins Wanken zu geraten. Terium schrieb dazu am Donnerstag im Quartalsbericht an die Aktionäre: „Wir arbeiten daran, die Transaktion zügig abzuschließen. Ob wir die Gespräche hierzu bereits 2014 abschließen können, lässt sich derzeit nicht absehen.“

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