Projekt Desertec sorgt für Diskussionen

desertecDas in den letzten Wochen in den Medien stark vertretene Projekt Desertec sorgt für kräftigen Wirbel in der Solar-Branche. Ziel des Projektes ist es, Solarstrom-Kraftwerke in Wüste zu bauen, welche in der Lage sein sollen, bereits 2050 20% des europäischen Strombedarfs abzudecken. Hierfür sind jedoch enorme Investitionen in Höhe von mindestens 400 Milliarden Euro notwendig, ohne die das Projekt nicht umgesetzt werden kann.

Diese Tatsache und einige andere Punkte sorgen dafür, dass das Projekt von Fachleuten nicht wie erwartet positiv aufgenommen wird, sonder sehr konträre Meinungen und Diskussionen auslöst. Während Greenpeace und die beiden großen Energiekonzerne EON und RWE die Idee befürworten, spricht sich Lars Josefsson, Chef des Energieriesen Vattenfall klar gegen diese Form der Stromgewinnung aus erneuerbaren Energien aus. Nicht nur den Transport des Stroms über weite Strecken und die damit verbundenen Kosten sieht er kritisch. Auch betont er, dass ein solches Projekt ein interessantes Ziel für Terroranschläge darstellen würde, und Europa in eine ähnliche Abhängigkeit geraten könne, wie dies Bereits bei Öl aus Russland der Fall ist.

Und auch aus der Solar-Lobby wird heftige Kritik an dem Projekt, welches derzeit noch in der Gründungsphase steckt, laut. Jedoch werden hier andere Kritikpunkte wie beispielsweise die Arbeitsplätze genannt, die geschaffen würden, wenn man weiterhin den Ausbau dezentraler Anlagen vorantreiben würde. Zudem sieht man in diesen Reihen auch das Erneuerbare-Energien-Gesetz in Gefahr, da der günstige Strom aus der Wüste die garantierte Einspeisevergütung zum kippen bringen könnte.

Ob das Projekt tatsächlich realisiert wird, steht allerdings bisher noch nicht fest. Lediglich eine erste Besprechung zwischen den beteiligten Unternehmen ist bisher für Juli geplant.

2 Kommentare

  1. Leicht Hans- Peter -  23. Juni 2009 - 21:37 449

    Solche Planung finde ich super. Die Sonne muss dort angezapft werden wo sie auch zu 90% scheint.
    In unserer Region in Deutschland, vorallem im Donautal, wo häufig Nebel ist finde ich Investitionen in die Sonne weniger sinnvoll.
    In den geplanten Regionen des Südens sollte aber die Sonnenenergie den Energiebedarf in ein paar Jahrzenten voll abdecken. Dann wäre schon viel erreicht. Der CO2 ausstoß wäre dann in diesen Regionen total verringert. Da lohnen sich Milliardeninvestitionen.
    Ich glaube es ist eine Illusion in unseren Regionen die Energie nur von der Sonne decken zu können.
    Die unglaublich hohen Milliarden Einspeisesubventionen in unsrer Gegend verteuern unsere Energie und bringen kaum etwas zur CO2 Verringerung und zur Enegieeinsparung an Rohstoffverbrauch darf gar nicht zu werden. (Aber das gibt ja kein CO2 oder?)
    Regionen die leider von der Sonne nicht so bedient werden müssen andere Energiequellen, oder bestehende besser ausnützen und müssen dann für die höheren Co2 Ausstoß bezahlen. Somit würde nach meiner Meinung weltweit der CO2 Ausstoß drastisch gesenkt werden.

    Freundliche Grüße

    Hans- Peter Leicht

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