Neuer Entwurf für Stromtrassen vorgelegt

StromtrasseIn den vergangenen Monaten haben die vier großen deutschen Netzbetreiber, Tennet, Amprion, 50Hertz und TransnetBW, ihre Pläne für die neuen Stromautobahnen in Deutschland noch einmal überarbeitet. Jetzt haben die Verantwortlichen einen neuen Entwurf für die Stromtrassen vorgelegt. Die drei großen Trassen in den Süden sollen bleiben, allerdings sind insgesamt sieben größere Korrekturen geplant. Wir erklären hier, was sich wegen der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und durch die geänderten Ausbauziele vor allem bei der Windkraft alles ändern wird.

Die großen Trassen werden auch weiterhin das Rückgrat der Energiewende bleiben. Ein neuer Entwurf für Stromtrassen wurde jetzt vorgelegt und darin sind nur einige größere Korrekturen vorgesehen. Eine Revolution ist dieser Entwurf allerdings nicht, aber das will er auch gar nicht sein. Die Hoffnungen der größten Kritiker des bisherigen Entwurfs wurden allerdings nicht erfüllt. „Das Ergebnis der Berechnungen bestätigt den hohen Strom-Übertragungsbedarf zwischen Nord- und Süddeutschland.“, wie die großen Netzbetreiber jetzt laut tagesschau.de mitteilten. Das bedeutet für Bayern zum Beispiel, dass die von CSU-Chef Horst Seehofer scharf kritisierte Ost-Süd-Trasse trotz aller Anfeindungen nötig ist und gebaut werden sollte. Auch wenn es sich bei den Plänen, wie CSU-Landesgruppen-Vorsitzende Gerda Hasselfeldt noch einmal betonte, lediglich um das Konzept der Netzbetreiber handelt und nicht um politische Entscheidungen.

Der rasche Ausbau der Trassen wurde auch schon lange von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) angemahnt. Für ihn herrschen in Deutschland „irre Zustände“, wenn der im Norden im Überfluss produzierte Windstrom wegen fehlender Leitungen nicht in den Süden mit seinem hohen Energiebedarf transportiert werden kann. In Süddeutschland muss der fehlende Strom teilweise sogar aus dem Ausland hinzugekauft werden. Nach den neuen Plänen soll die Ost-Süd-Trasse nun schon 110 Kilometer weiter nördlich in der Nähe von Magdeburg beginnen und nicht wie ursprünglich geplant in Bad Lauchstädt nahe eines Braunkohlereviers. Der alte Startpunkt stieß bislang auf Kritik, weil angenommen wurde, dass meist Kohlestrom über diese Höchstspannungsleitung transportiert werden könnte. Zudem soll diese Trasse nicht mehr in Meitingen bei Augsburg, sondern 30 Kilometer weiter westlich beim AKW Gundremmingen in Schwaben enden.

Das will Bayerns Ministerpräsident Seehofer nicht einleuchten. Er brachte den Vorschlag an, statt eine weitere Höchstspannungstrasse durch Ostbayern zu bauen, von dem bis nach Baden-Württemberg verlaufenden SuedLink einen Abzweig nach Gundremmingen zu machen. Auch die sogenannte „Hauptschlagader“ der Energiewende, eben der in Schleswig-Holstein beginnende, 800 Kilometer lange SuedLink, soll in seiner Trassenführung angepasst werden. So soll die Trasse jetzt in Wendlingen enden und somit näher an die Industrieregion Stuttgart heranrücken. Im Gegenzug soll eine von Bünzwangen nach Goldshöfe geplante Wechselstromtrasse entfallen.

Damit der Strom aus den Windstrom produzierenden Regionen noch schneller abtransportiert werden kann, soll hier die Spannung von 220 auf 380 Kilovolt verstärkt werden. Das betrifft die Trassen Pasewalk-Lubmin und Lubmin-Lüdershagen-Güstrow. Auch von Hamburg/Nord nach Krümmel will man die Spannung heraufsetzen. Es fallen aber laut dem Vorschlag der Netzbetreiber auch Trassen weg. Laut den Plänen soll bei Gütersloh in Nordrhein-Westfalen auf eine Höchstspannungstrasse verzichtet werden, ebenso wie auf eine Trasse von Borken nach Gießen in Hessen. Zum Abtransport von Meeres-Windstrom soll an der Nordsee eine Leitung östlich zum Einspeisepunkt Cloppenburg/Ost verlagert werden. Nun ist es an der Bundesnetzagentur zu prüfen und zu genehmigen. Regierung, Bundestag und Bundesrat werden dann im Anschluss darüber beraten.

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