Streit um Pläne zur Nutzung von Atomkraft

Der Koalition könnte nun eine neue Krise bevorstehen – während die CDU und CSU mit dem Gedanken spielt, die Reaktorlaufzeiten zu verlängern wirft der Bundesumweltminister der SPD, Sigmar Gabriel den beiden Parteien Lobbyismus vor. Wie die Netzzeitung nun berichtet, gewinnt der Streit um die weitere Nutzung der Atomkraft in Deutschland weiterhin an Schärfe.

Laut Gabriel habe der Atom-Ausstieg einen tiefen gesellschaftlichen Konflikt in diesem Land befriedet und weiterhin meint er, dass es mehr als dreist sei, diese Risikotechnologie nun zu verharmlosen. Darüber hinaus würde die CDU mit diesem Credo betreibt keine seriöse Energiepolitik betreiben, sondern sich als Lobby für die Atomkonzerne betätigen, „damit diese mit jedem einzelnen Alt-Reaktor weiterhin eine Million Euro pro Tag zusätzlich verdienen können“.

Diesen ganzen Argumenten zum Trotz bleibt die Union jedoch – übrigens zusammen mit der FDP – bei ihrem Vorschlag, den Atom-Ausstieg vorerst abzuwenden. Laut Politikern der Union würde ein Festhalten an der Atomenergie Preissenkungen bei den Kosten für Strom zur Folge haben und zudem noch zum Klimaschutz beitragen, da die Atomkraftwerke so viel Kohlendioxyd einsparen würden, wie der gesamte Autoverkehr in Deutschland produziert.

Als Verbaucher mit einem durschnittlich guten Allgemeinwissen hat man hier doch eigentlich nur das Gefühl, dass hier etwas faul ist und dass sich die Politiker wieder mal nicht an ihre Versprechungen halten. Im Grunde genommen ist das ja nichts neues, nur wundert man sich doch jedes Mal auf’s Neue über die Aussagekraft, „Stabilität“ und auch Doppelbödigkeit politischer Argumentationsweisen.

Ende letzter Woche waren zudem Gerüchte aufgetaucht der Bundesumweltminister wolle möglicher Weise eine Sondersteuer auf Atomstrom erheben – dies wurde jedoch mittlerweile von einem Sprecher des Umweltministeriums dementiert.